Pokal-Kracher gegen die Bayern: Die voraussichtliche Gladbach-Aufstellung

Borussia Mönchengladbach empfängt am Mittwochabend zur zweiten DFB-Pokal-Runde den Rekordsieger aus München. So könnte Fohlen-Coach Adi Hütter die Partie gegen die Bayern angehen.

Elf Punkte aus neun Spielen - Tabellenplatz zwölf. Der Start von Adi Hütter als Trainer von Borussia Mönchengladbach ist missglückt, so ehrlich muss man sein. Dabei spiegeln die reinen Fakten nicht unbedingt die ganze Wahrheit wider: Nach den tollen Siegen gegen den BVB und in Wolfsburg kamen die Fohlen im Heimspiel gegen Stuttgart nicht über ein 1:1 hinaus, in Berlin setzte es dann eine bittere 0:1-Niederlage.

In beiden Spielen wäre allerdings deutlich mehr drin gewesen. Wirklich enttäuschend trat Hütters Truppe nicht auf, auch wenn gegen die Hertha offensiv der letzte Punch fehlte. "Wir verteidigen momentan sehr gut und lassen defensiv wenig zu", lobte Gladbachs Coach deshalb. Merkte aber auch an: "Nach vorne müssen wir aber mehr anbieten als zuletzt."

Gladbach gegen die Bayern traditionell stark

Vor allem deshalb, weil es am Mittwochabend in der zweiten Pokalrunde gegen den FC Bayern geht. Es ist die Wiederholung des Bundesliga-Auftakts, als Gladbach gegen den Rekordmeister und -pokalsieger im Borussia-Park ein starkes 1:1 holte. Parallelen zu den letzten beiden Spielen: auch damals wäre mehr drin gewesen.

Nun also das Pokalduell. Hütter wird dabei weiterhin auf die verletzten Christoph Kramer und Stefan Lainer (zurück im Training) verzichten müssen. Mit Tony Jantschke (mehrere Gesichtsfrakturen), kam ein weiterer Ausfall hinzu. Matthias Ginter, der in Berlin noch krank fehlte, ist wieder fit und wird "aller Voraussicht nach in der Startelf stehen", so Hütter. Mit dabei ist auch wieder Marcus Thuram. Zumindest als Joker wäre der Franzose ein Option.

Gladbachs Fragen vor dem Spiel: Dreier- oder Viererkette? Und was ist mit den "Rasierten"?

Im Tor wird wie gewohnt Yann Sommer stehen. Davor ist die Frage, ob Hütter bei seinem System mit Dreierkette bleibt. Gegen die Bayern zum Saisonstart sah es mit einer Viererkette gut aus - zuletzt wirkte Gladbach aber mit drei Innenverteidigern sehr stabil. Wahrscheinlich wird Hütter deshalb auch dabei bleiben.

In diesem Fall werden wohl Ginter, Elvedi und Jordan Beyer die drei Innenverteidiger geben. Beyer? Ja, eben jener Youngster, der laut Bild-Angaben zu den "Rasierten" gehört. Neben dem 21-Jährigen sollen auch Kapitän Lars Stindl, Luca Netz und Breel Embolo dazugehören.

Hütter stellt Bild-Reporter zur Rede

Auf der PK nahm Hütter dazu deutlich Stellung und sprach Bild-Reporter Christian Hornung direkt an. "Mich würde interessieren, was ihr Gedanke dabei ist? [...] Ich rasiere niemanden, maximal vielleicht mal meinen Bart. Aber 'rasieren' muss ich Ihnen sagen, möchte ich Ihnen auch sagen, das ist kein respektvoller Umgang. Tut mir leid!"

Es sei seine sportliche Einschätzung, dass sich etwas ändern müsse und diese Spieler nicht mehr in der Startelf stehen, verteidigte sich Hornung. "Sie werden sehen", antwortete Hütter knapp.

Egal wie sich der Österreicher auch entscheidet, im zentralen Mittelfeld dürfte das Duo Zakaria-Koné vorerst gesetzt bleiben. Gut möglich wäre allerdings zusätzlich die Rückkehr von Florian Neuhaus. Dann wäre auch das Zentrum gestärkt, das die Bayern in den letzten Wochen in ihren Spielen dominierten.

Auf dem Flügel sollte Joe Scally auf der rechten Seite im Team bleiben. Links wäre Ramy Bensebaini die defensivstärkere Variante zu Luca Netz. Ganz vorne drin könnte Plea eine neue Chance erhalten, Embolo müsste in diesem Fall tatsächlich weichen. Jonas Hofmann ist absolut gesetzt und könnte neben dem defensiveren Neuhaus als "Freigeist" um Plea herum agieren. Für Marcus Thuram käme die Startelf mutmaßlich zu früh.

Die voraussichtliche Gladbach-Aufstellung im Überblick