DFB-Frauen starten EM-Trainingslager in Herzogenaurach - Magull will Führungsrolle
Von Daniel Holfelder

Phase zwei der EM-Vorbereitung hat begonnen. Nach dem Pre-Camp am DFB-Campus in Frankfurt bezieht die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vom 12. bis zum 18. Juni sowie vom 21. bis zum 29. Juni zwei Trainingslager in Herzogenaurach. Hier die Zusammenfassung einer Medienrunde am Montag, in der sich Lina Magull und Lena Lattwein den Fragen der Pressevertreter stellten.
Erster Eindruck von der Adidas World of Sports-Trainingsanlage in Herzogenaurach
Beide Spielerinnen lobten die Trainingsanlage und die Unterkunft in den höchsten Tönen. Neben der hervorragenden Qualität des Platzes bietet das weitläufige Areal zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für die Mannschaft, die sich in Herzogenaurach rundum wohlfühlt.
Fünf Spielerinnen müssen noch gestrichen werden
Dass noch fünf Akteurinnen aus dem Kader gestrichen werden, ist laut Lina Magull "kein direktes Thema" in der Mannschaft - auch wenn es vereinzelte Gespräche darüber gebe. Die Stimmung leide nicht unter dem harten Konkurrenzkampf, vielmehr werde dadurch jede einzelne Spielerinnen zu ihrer Bestleistung gepusht.
Lena Lattwein betonte, dass man als Spielerin nie wisse, was in den Köpfen des Trainerteams vor sich gehe. Daher dürfe sich niemand seines Platzes zu sicher ein. Lina Magull hingegen machte deutlich, dass sie von ihrer Nominierung für den endgültigen Kader absolut überzeugt ist.
Welche Rolle nimmt Magull bei der EM ein?
Die Frage richtete sich an Lina Magull, die im Mittelfeld auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden kann. Im DFB-Team werde sie, so die Bayern-Kapitänin, eine eher offensive Rolle im Mittelfeldzentrum einnehmen. Wie auch Lena Lattwein machte sie deutlich, dass jede Spielerinnen genau wisse, auf welcher Position sie bei Martina Voss-Tecklenburg eingeplant ist.
Magulls Kommentar zum neuen Bayern-Trainer Alexander Straus
Magull gab unumwunden zu, dass die den Norweger nicht kennt. Daher stehe sie der Entscheidung ihres Vereins neutral gegenüber. Grundsätzlich liege der Fokus aktuell auf der Nationalmannschaft.
Lena Lattwein und ihr Wirtschaftsmathematik-Studium
Lena Lattwein absolviert gegenwärtig ein Masterstudium im Bereich Wirtschaftsmathematik. Aufgrund der sportlichen Herausforderungen mit dem VfL Wolfsburg habe sie in der vergangenen Saison das Studium aber hintenangestellt und nur wenige Module absolviert. Dass sie alle Inhalte auch online bearbeiten kann, helfe ihr als Profisportlerin enorm weiter.
Die Entwicklung seit der WM 2019
Die Frage richtete sich an Lina Magull, die das Turnier in Frankreich aufgrund des Viertelfinal-Aus in schlechter Erinnerung behalten hat. Trotzdem könne man aus der damaligen Niederlage gegen die Schwedinnen wichtige Schlüsse und Motivation ziehen. Mit ihrer persönlichen Entwicklung zeigt sich die 27-Jährige sowohl in persönlicher als auch in sportlicher Hinsicht zufrieden. Dasselbe gilt für die Entwicklung der Nationalelf, die trotz der letzten Niederlage in der WM-Quali auf dem richtigen Weg sei. Das 2:3 gegen die Serbinnen habe man zwar noch nicht detailliert analysiert, sich aber unmittelbar nach der Partie innerhalb der Mannschaft "über die Themen, die wir untereinander klären müssen" ausgesprochen.
In welchen Bereichen muss sich das Team bis zum EM-Start noch verbessern?
Lattwein und Magull waren sich einig, dass die Mannschaft vor allem an der Abstimmung und den Automatismen arbeiten muss. Die Spielphilosophie aus den Vereinen gelte es "ein bisschen zu vergessen" und stattdessen die Prinzipien zu verinnerlichen, die das Spiel im DFB-Team prägen sollen. Daher habe man sich momentan auch noch nicht mit den Gruppengegnern beschäftigt. Die Konzentration gelte derzeit dem eigenen Spiel.
Wer im Team übernimmt Verantwortung?
Lina Magull machte vor allem deutlich, dass sich jede Einzelne einbringen müsse. Allerdings gelte es dabei, die jeweilige individuelle Persönlichkeit zu berücksichtigen und authentisch zu bleiben. Sie selbst wolle eine Führungsrolle einnehmen.
Die Rolle von Teampsychologin Birgit Prinz
Birgit Prinz, die sowohl Magull als auch Lattwein als sehr zurückhaltende Persönlichkeit beschrieben, habe für alle Akteurinnen stets ein offene Ohr und stehe für persönliche Gespräche jederzeit zur Verfügung. Auch bei jeder Trainingseinheit stehe sie auf dem Platz.
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