DAZN expandiert: Übernahme vor dem Abschluss

DAZN übernimmt die Eleven Group
DAZN übernimmt die Eleven Group / Danilo Di Giovanni/GettyImages
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Der Streaming-Anbieter DAZN steht derzeit aufgrund der jüngsten enormen Preiserhöhung bei den Fans in der Kritik. Wer jedoch keine Spiele aus der Bundesliga, der Champions League oder aus einigen internationalen Top-Ligen verpassen möchte, kommt an der Sport-Streaming-Plattform nicht vorbei. Immerhin dürfen sich die zahlenden Abonnenten vermutlich über ein noch größeres Angebot "freuen", was mit einem Millionen-Deal sichergestellt werden soll.


DAZN geht neue Wege und übernimmt das internationale Sportmediengeschäft der Eleven Group. Dies bestätigte der Sender bereits, wenngleich die Übernahme noch kartellrechtlich geprüft werden muss. Eleven Sports ist ein im Jahr 2015 gegründetes Unternehmen in Großbritannien. Es handelt sich um eine multinationale Gruppe von Sportfernsehkanälen, die sich auf den Rechteerwerb in kleineren Ländern spezialisiert hat. Gründer Andrea Radrizzani soll nach Abschluss des Deals Teil des DAZN-Vorstands werden.

DAZN möchte durch die Übernahme von Eleven Sports ein Einnahmeplus von 300 Millionen Euro pro Jahr erzielen. Es gibt jedoch keine Informationen darüber, wie viel man sich die Übernahme kosten lässt.

Erweiterung im Live-Sport-Streaming

Klar ist, dass die Kapazitäten im Live-Sport-Streaming erweitert werden sollen. Unter anderem wird DAZN zum Broadcaster der portugiesischen und belgischen Fußball-Liga. Zudem sollen auch das Rechtepaket in Italien und Spanien erweitert und der asiatische Markt erschlossen werden. "Die Akquisition verleiht unserem Geschäft mehr Schlagkraft", freute sich DAZN-Boss Shay Segev.

Ob man die Abonnenten mit diesem Deal aber glücklich macht, ist nicht gesagt. Jedenfalls deutet nichts darauf hin, als würde der Sender nun mehr Sport zeigen, der auch die breite Masse interessiert. La Liga und die Serie A sind ohnehin schon zu sehen, wohingegen Spiele aus noch kleineren Ländern wie Belgien eigentlich nicht sonderlich gefragt sind.