Das lange Warten auf den "alten" Eden Hazard!

Ein Bild mit Symbolkraft: Eden Hazard am Boden
Ein Bild mit Symbolkraft: Eden Hazard am Boden / Fran Santiago/Getty Images
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Bei den Verantwortlichen und den Fans von Real Madrid wächst der Unmut über die weiterhin sehr überschaubaren Leistungen von Rekordeinkauf Eden Hazard. Auch im verlorenen Supercup-Halbfinale gegen Athletic Bilbao (1:2) wirkte der Belgier wie ein Fremdkörper.

Bei Chelsea noch Dreh-und Angelpunkt!

Dabei ist es gerade mal eineinhalb Jahre her, dass Hazard in aller Munde war. In der Saison zuvor (2018/19) hatte er den FC Chelsea noch mit 31 Scorerpunkten (16 Treffer, 15 Assists) in 37 Liga-Spielen auf den dritten Platz der Endabrechnung geschossen.

Auch im Europa League-Finale gegen den Lokalrivalen FC Arsenal sorgte Hazard mit zwei blitzsauberen Toren und einer Vorarbeit fast im Alleingang für den letzten großen Erfolg der Blues. Grund genug für Real, alle Bedenken über Bord zu werfen - und satte 160 Millionen (mit Boni-Zahlungen) an die Stamford Bridge zu überweisen.

Doch die Erfolgsgeschichte des Belgiers endete mit seinem Wechsel in die spanische Hauptstadt abrupt. Einer der Hauptgründe: die mittlerweile schon grotesk anmutende Verletzungshistorie. Unterschiedlichste Malaisen, von Oberschenkelproblemen und Prellungen am Fußgelenk über Haarrisse und Fissuren bis zu Corona-Erkrankungen, sorgten dafür, dass der 30-Jährige bislang schon 39 Pflichtspiele (!) für die Königlichen verpasst hat.

Mit Übergewicht zu Real gekommen!

Doch mit Pech allein ist dies wohl nicht zu erklären. Schon kurz nach seiner Präsentation wurden Stimmen in Madrid laut, die sich über die ungewöhnliche Leibesfülle des Mittelfeldspielers wunderten. Fit wie noch bei Chelsea (oder auch bei der WM 2018, bei der er Belgien zu einem dritten Platz führte) sah er jedenfalls nicht aus.

Und der anfänglichen Befürchtung folgte schnell die Bestätigung auf dem grünen Rasen. Auf dem war Hazard im weißen Trikot nämlich meist nur ein Schatten früherer Tage. Daran hat sich eigentlich bis heute nichts geändert.

Nur dass der Ton mittlerweile rauer geworden ist. Pedja Mijatovic, wegen seines goldenen Tores im Champions League-Finale 1998 gegen Juventus immer noch eine Klub-Legende, analysierte gegenüber El Larguero (via marca) im Rahmen des gestrigen Spiels gegen die Basken (1:2): "Hazard ist nicht in der Form, um Stammspieler zu sein. Aber wer ihn täglich trainieren sieht und am Ende entscheidet, ist Zidane. Das Beunruhigende ist: wenn Hazard nicht spielt, spielt die Mannschaft eigentlich ganz gut."

"Es reicht momentan einfach nicht!"

Ein weiterer Ex-Blanco sieht es ähnlich: "Es reicht momentan einfach nicht für Hazard", urteilt Santiago Cañizares gegenüber dem Radio-Sender Cope. Im Spiel gegen Bilbao hätte "Asensio auf links spielen und die Spieler, die zur Zeit in Form sind, Priorität gegenüber Hazard haben" müssen.

"Aber nicht mit Hazard in der Mitte beginnen, um dann während des Spiels korrigieren zu müssen." So wie gestern geschehen, als Zidane mit der zentraleren Positionierung Hazards letztlich dafür sorgte, dass der Belgier dem kroatischen Strippenzieher Modric quasi auf den Füßen stand.

"Nicht einmal unter den besten Hundert!"

Der Kommentator von Movistar TV, Axel Torres, machte es noch kürzer - aber deswegen für Hazard nicht weniger schmerzlos: "Früher war Hazard ein Top-5-Spieler. Heute ist er nicht einmal unter den besten Hundert."

"Gegen Bilbao stets auf verlorenem Posten!"

Harte Worte für einen tief gefallenen. Und kein Ende in Sicht. Die französische L´Équipe fragt denn auch: "Wann sehen wir endlich wieder die Gefährlichkeit eines Hazard? Gegen Bilbao war er stets auf verlorenem Posten."

Hazards Vertrag in Madrid läuft noch bis zum Sommer 2024. Doch wenn der Belgier nicht bald die Kurve kriegt, erscheint es ausgeschlossen, dass er diesen auch erfüllen wird.