Dani Alves spricht Klartext: Barça "hat gesündigt"

Dani Alves
Dani Alves / Steve Christo - Corbis/GettyImages
facebooktwitterreddit

Das zweite Kapitel von Dani Alves beim FC Barcelona ist schon wieder vorbei. Der Brasilianer ist glücklich über seine Rückkehr - vom Verein aber gleichzeitig auch enttäuscht.


Fünfeinhalb Jahre nach seinem Abschied war Dani Alves im vergangenen Winter zum FC Barcelona zurückgekehrt. Nachdem es einige Turbulenzen beim FC Sao Paulo gegeben hatte, erfüllte sich der Traum des Rechtsverteidigers, im stolzen Alter von 38 Jahren nochmal das Trikot der Katalanen überzustreifen.

15 Pflichtspiele durfte Alves in seiner zweiten Amtszeit beim FC Barcelona absolvieren - doch in diesem Sommer ist bereits wieder Schluss. Der auslaufende Vertrag des Routiniers wurde nicht verlängert. Bereut hat Alves seinen Wechsel aber keinesfalls.

"Ich bin nicht traurig gegangen. Ich bin glücklich, dass ich nach Barcelona zurückgekehrt bin. Ich habe fünf Jahre lang davon geträumt, diesen zweiten Moment zu erleben", erklärte die Fußballlegende gegenüber dem Guardian. Gleichzeitig betonte Alves: "Das Einzige, was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie mein Abgang gehandhabt wurde."

"Seit meiner Ankunft habe ich sehr deutlich gemacht, dass ich kein 20-Jähriger mehr bin und dass ich möchte, dass die Dinge direkt angesprochen werden, ohne sie zu verbergen", führte der Außenverteidiger aus und erhob schwere Vorwürfe: "Aber dieser Verein hat in den letzten Jahren gesündigt. Barcelona kümmert sich nicht um die Leute, die für den Klub Geschichte geschrieben haben. Als Culê würde ich mir wünschen, dass Barcelona die Dinge anders macht. Ich spreche nicht von mir, denn meine Situation war eine andere. Ich bin Xavi und dem Präsidenten unendlich dankbar, dass sie mich zurückgebracht haben."

Alves erklärte, dass er bei Barça eine Mannschaft "voller junger Leute" vorgefunden habe, die "unglaubliche Ideen auf dem Spielfeld" habe. Die Arbeit neben dem Platz müsse hingegen verbessert werden: "Die Mentalität ist genau das Gegenteil von dem, was wir vor ein paar Jahren aufgebaut haben. Alles, was auf dem Spielfeld passiert, ist ein Spiegelbild dessen, was draußen passiert."

Er hoffe natürlich, dass die Katalanen den Weg zurück an die nationale und internationale Spitze finden werden. "Aber es ist sehr kompliziert", so Alves. "Der Fußball ist ausgeglichener, er ist ein kollektives Spiel. Und das hat man im Klub vernachlässigt."

Wie es für ihn selbst weitergehen wird, ließ der Brasilianer noch offen. Klar ist nur, dass er seine Karriere definitiv nicht beenden wird. "Ich mag Herausforderungen und passe mich an jede Situation an. Heute bin ich vereinslos, aber es haben sich interessante Dinge ergeben. Ich studiere die Orte, an die ich gehen kann und die ein gutes Niveau an Wettbewerbsfähigkeit haben."


Alles zu Barcelona bei 90min: