Cuisance' Eigensinn ist weiterhin ein Problem - Marseille zögert mit der Kaufoption

Erntet für seine Spielweise Kritik: Mickael Cuisance
Erntet für seine Spielweise Kritik: Mickael Cuisance / NICOLAS TUCAT/Getty Images
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Samt Kaufoption wurde Mickael Cuisance für diese Saison vom FC Bayern an Olympique Marseille verliehen. Allerdings ist laut eines Berichts der L'Équipe unklar, ob der französische Erstligist den Mittelfeldspieler fest verpflichten wird.

"Wir sind davon überzeugt, dass wir viel Freude an ihm haben werden", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Sommer 2019 über Mickael Cuisance. Für acht Millionen Euro wurde der talentierte Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach verpflichtet, doch wie schon in seiner zweiten Saison bei den Fohlen, die ihn langfristig entwickeln wollten, kam er auch beim deutschen Rekordmeister eher spärlich zum Zug.

Zu Buche standen am Ende der vergangenen Spielzeit neun Bundesliga-Einsätze über 302 Spielminuten sowie ein Kurzeinsatz im DFB-Pokal - in der Champions League durfte er derweil nur zuschauen. Sein Talent ließ Cuisance nach dem Re-Start im Mai aufblitzen, die Krönung war sein erstes Bundesligator beim 4:0-Sieg in Wolfsburg am letzten Spieltag - mehr war letztlich aber nicht für ihn drin.

Schon während der Saison wurde über einen Abschied im Sommer spekuliert, nach dem Triple-Triumph nahmen die Gerüchte schließlich Fahrt auf. Im Gespräch war ein Wechsel zu Leeds United, dieser kam allerdings nicht zustande. Es folgte eine Leihe zu Olympique Marseille, das sich eine Kaufoption in Höhe von kolportierten 18 Millionen Euro gesichert hat.

Bericht: Zukunft von Cuisance offen

Bei OM läuft es in dieser Saison aber nicht rund. Der neunfache französische Meister belegt mit 38 Punkten den siebten Tabellenplatz, die Champions-League-Ränge sind in Anbetracht von 17 Punkten Rückstand außer Reichweite, auch vom einzigen Europa-League-Platz ist die Mannschaft 14 Punkte entfernt. Allerdings feierte Cuisance wettbewerbsübergreifend 24 Einsätze und wurde in der Ligue 1 zehnmal für die Startelf nominiert.

In der Gruppenphase der Königsklasse kassierte Marseille derweil fünf Niederlagen, feierte lediglich am fünften Spieltag einen 2:1-Sieg über Olympiakos Piräus. Mit drei Punkten und 2:13 Toren hat sich der Champions-League-Sieger von 1993 sang und klanglos aus dem Wettbewerb verabschiedet, eine Trennung von Trainer André Villas-Boas schien daher nur noch eine Frage der Zeit.

Musste Anfang Februar gehen: André Villas-Boas
Musste Anfang Februar gehen: André Villas-Boas / Quality Sport Images/Getty Images

Die Trennung vom Portugiesen erfolgte Anfang Februar, nach 26 Tagen unter Nasser Larguet soll nun der ehemalige argentinische Nationaltrainer Jorge Sampaoli den Verein auf Kurs bringen. Für den 60-Jährigen ist es erst das zweite Engagement in Europa, nachdem er in der Saison 2016/17 den FC Sevilla betreut hat.

Mickael Cuisance: Sein Eigensinn steht ihm im Weg

Mit Sampaoli steht und fällt die Zukunft von Cuisance, wie L'Équipe berichtet. Demnach habe der 21-Jährige die Erwartungen bisher nicht erfüllen können. Ob die Kaufoption gezogen wird, hänge davon ab, welchen Eindruck Sampaoli vom Kader gewinnt und wie er die Situation der Leihspieler bewertet.

Wird für seine egoistische Haltung auf dem Platz kritisiert: Mickael Cuisance
Wird für seine egoistische Haltung auf dem Platz kritisiert: Mickael Cuisance / John Berry/Getty Images

Eine Entscheidung dürfte daher erst in den nächsten Monaten fallen. Will Cuisance eine Zukunft in Marseille haben, wird er Interimstrainer Larguet zufolge jedoch mannschaftsdienlicher spielen müssen: "Er muss etwas disziplinierter auf dem Platz sein und seine Qualitäten in den Dienst der Mannschaft stellen", sagte der 62-Jährige. "Er ist dazu imstande, erstaunliche individuelle Dinge zu tun, aber in unserer Situation brauchen wir Spieler, die mit der Mannschaft spielen."