Chien Lee: Investor will Bundesliga-Klub übernehmen

Der chinesisch-amerikanische Unternehmer Chien Lee plant nach eigenen Aussagen ein Engagement bei einem deutschen Bundesligisten. Lee ging nicht darauf ein, bei welchen Klubs er mit einem Einstieg liebäugelt. Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball scheint ihn bei seinen Plänen nicht zu stören.
Chien Lee ist kein Unbekannter im Fußballgeschäft - als Besitzer des AS Nancy, FC Barnsley, Esbjerg fB, KV Oostende, FC Den Bosch und FC Thun schaltet und waltete er über gleich sechs Klubs. Zwischen 2016 und 2019 war er zudem Besitzer von OGC Nizza.
Lee hat "mehrere Klubs im Blick"
Anscheinend sind ihm sechs Klubs aber noch nicht genug, der Investor plant zudem in der Bundesliga Fuß fassen zu können. "Früher oder später" wolle Lee in einen Klub im deutschen Profifußball investieren, gab er bei t-online.de zu Protokoll. "Ich habe mehrere Klubs im Blick und warte nur auf die richtige Gelegenheit", konkretisierte er.
"Ich beobachte die Lage der Liga sehr genau", sagte Lee und fügte hinzu, dass er "hochinteressiert" sei. Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball ist für Lee kein Hindernis. "Die Regeln sind die Regeln - und sie gelten auch für mich." Es sei ihm nicht so wichtig, "wie groß die Prozentzahl meiner Anteile ist".
Lee will mit Fans an einem Strang ziehen
Bedenken von Fanseite kann Lee grundsätzlich verstehen. "Fußballklubs hatten seit Anbeginn Geldgeber - auch wenn sie vermutlich vor 100 Jahren noch nicht Investoren genannt wurden. Viele Fußballfans - auch in Deutschland - schreckt es jedoch ab, dass ihr Klub nicht mehr von einem lokalen Unternehmen unterstützt wird", so der Investor.
Doch Lee hob außerdem hervor, dass sowohl Geldgeber als auch Fans doch an einem Strang ziehen wollen. "Der Fan und der Investor wollen doch die gleichen Ziele erreichen: Dass der Klub wächst, Erfolg hat und der Stolz der Region ist", sagte er.
Lee soll bereits mit DFL-Chef Seifert kommuniziert haben
Angeblich hat Lee sich schon an den Ende Dezember scheidenden DFL-Chef Christian Seifert gewandt. "Ich habe ihm gesagt: 'Wir spielen mit unseren Klubs hohes Pressing - genau wie ihr in der Bundesliga. Das ist ja deutscher Fußball.'", betonte Lee.
Lee hat bereits konkrete Vorstellungen, wie sein Engagement aussehen könnte. Es sei ihm sehr wichtig, vor Ort auf einen Partner zu treffen, "der dieses Langzeitprojekt mit mir verfolgen will - sei es ein Anteilseigner, der bereits vor mir investiert hat, oder die Klubführung, die den Verein finanziell konsolidieren und sportlich voranbringen will."
Nach eigenen Angaben ist für Lee der Anteil seiner Stimmrechte nachrangig. Geht es ihm erst einmal darum, den Fuß in die Tür der Bundesliga zu bekommen? "Können wir uns auf eine gemeinsame Philosophie einigen, bin ich zufrieden - egal, wie viele Stimmrechte ich dann besitze", sagte er.