BVB unzufrieden: Top-Talent Braaf steht vor wegweisenden Monaten

Jayden Braaf muss sich steigern
Jayden Braaf muss sich steigern / Karina Hessland/GettyImages
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Im Sommer kam Jayden Braaf von Manchester City zum BVB. Überzeugen konnte der Niederländer bislang nicht.


Jadon Sancho, Jamie Bynoe-Gittens: Mit Offensiv-Talenten von Manchester City hat der BVB zuletzt nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Auch beim 20-jährigen Jayden Braaf erhofften und erhoffen sich die Schwarz-Gelben mittelfristig den Sprung in die Profi-Mannschaft. Dass bis dahin noch ein weiter Weg vor dem jungen Niederländer liegt, haben seine ersten Monate in Dortmund deutlich gezeigt.

Auf lediglich 265 Einsatzminuten kommt Braaf bislang - wohlgemerkt nicht in der Bundesliga, sondern in Liga drei bei der U23. Selbst dort ist man mit den Leistungen des Offensivmannes nicht zufrieden, wie der Sportliche Leiter Ingo Preuß gegenüber den Ruhr Nachrichten betont: "Stand jetzt ist er noch nicht angekommen, er macht noch nicht das, was wir von ihm erwarten."

Physis, Rückwärtsbewegung, Selbstreflexion: Jede Menge Verbesserungsbedarf

Preuß weiter: "Aktuell fehlen mir sieben oder acht Tore, mit denen ich trotz seiner Verletzungsmisere für unsere Mannschaft gerechnet hatte. Im August habe ich gedacht: Jetzt ist er soweit. Dasselbe habe ich im September und Oktober gedacht. Mittlerweile ist das Jahr fast rum. Seine Entwicklung ist bislang nicht zufriedenstellend. Ich hoffe, dass sich das noch ändert. Ich hoffe, dass wir im neuen Jahr einen total fitten Jayden sehen, der die Tore macht, die wir uns von ihm versprechen."

Einerseits hängen Braafs schwache Leistungen mit einem im April 2021 erlittenen Kreuzbandriss zusammen, dessen Nachwirkungen noch immer zu spüren sind. Teilweise auch selbst verschuldet, denn der Youngster scheint es gerade mit dem Training im physischen Bereich nicht ganz so genau zu nehmen. Das deutet zumindest U23-Coach Christian Preußer an: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass wir Erwartungen an ihn haben, die er noch nicht erfüllen konnte, weil er körperlich noch nicht so weit ist."

Hinzu kommen, wie die Ruhr Nachrichten schreiben, fehlende "Selbstreflexion und die ehrliche Einordnung der eigenen Leistungen". Ingo Preuß spricht gegenüber der Zeitung davon, dass Braaf "verinnerlichen muss, worauf es ankommt". Dazu gehört auch, dass der niederländische Junioren-Nationalspieler bei der Arbeit gegen Ball zulegen muss.

"Bewegungen drauf wie kein anderer in dieser Liga"

Trotz der durchwachsenen Hinrunde ist der BVB aber nach wie vor von Braafs (Vertrag bis 2025) großem Potenzial überzeugt. "Jayden hat manchmal Bewegungen drauf, die hat kein anderer in dieser Liga", meint etwa Ingo Preuß, während Trainer Preußer erklärt: "Seine Stärken haben wir in Ansätzen schon gesehen. Aber es kann noch ein wenig dauern. Meine Erfahrung mit jungen Spielern, auch mit sehr talentierten Spielern zeigt: Das kann funktionieren, wenn wir am Ball bleiben, wenn wir es nicht laufen lassen, wenn wir aktiv dagegen steuern, wenn Sachen nicht gut sind."

Nun muss auch der Neuzugang selbst liefern. In den kommenden Monaten gilt es für Braaf, sein großes Talent in Leistung umzumünzen.


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