BVB schimpft auf Schiri Stegemann: "Heute nicht mit rechten Dingen zugegangen"
Von Daniel Holfelder

Borussia Dortmund ist im Auswärtsspiel beim VfL Bochum nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Nach der Partie war der Frust beim BVB groß - vor allem wegen Schiedsrichter Sascha Stegemann.
"Heute hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden", schimpfte Sebastian Kehl nach Abpfiff. "Heute ist es nicht mit rechten Dingen zugegangen." Schon während des Spiels hatten sich Kehl und Trainer Edin Terzic heftig über Stegemanns Entscheidungen echauffiert, Terzic sogar die Gelbe Karte gesehen.
Für die größte Aufregung sorgte ein Zweikampf zwischen Bochums Verteidiger Danilo Soares und BVB-Angreifer Karim Adeyemi in der 65. Minute. Soares grätsche Adeyemi im Sechzehner klar um - der fällige Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Schiedsrichter Stegemann verzichtete sogar darauf, die Szene in der Review Area noch einmal zu überprüfen.
Kehl konnte für die Entscheidung kein Verständnis aufbringen. "Das war ein klarer Elfmeter, ich finde es frech - mit den Mitteln, die wir heute zur Verfügung haben", wütete der Sportdirektor. "Fünf Spieltage vor Schluss. Wenn es um die absolute Entscheidung geht, um die deutsche Meisterschaft. Wenn man in dieser Situation das Mittel nicht nutzt, das man zur Verfügung hat, es sich nicht ansieht, dann halte ich das für fahrlässig, feige und komplett falsch."
Edin Terzic fand ähnliche Worte. "Das war nicht nur ein klarer Elfmeter, sondern auch Gelb-Rot für den Bochumer Spieler", so der BVB-Coach. "Dass nicht alles dafür getan wird, in dieser Phase der Saison keine Fehlentscheidung zu treffen, finde ich sehr ungerecht, das tut weh."
"Haben es nicht mehr in der eigenen Hand"
Aber nicht nur der verweigerte Elfmeter in der 65. Minute brachte die Dortmunder auf die Palme. Vor dem Bochumer Führungstreffer hatten die Verantwortlichen ein Foul von VfL-Stürmer Philipp Hofmann an Emre Can gesehen. Und in der Nachspielzeit spielte Bochum-Verteidiger Erhan Masovic den Ball mit der Hand. Stegemann ahndete das Handspiel nicht, weil sich Masovic mit dem Arm abstützen wollte und keine Absicht vorlag.
Zum vermeintlichen Foulspiel von Hofmann an Can sagte Kehl: "Er schubst ihn. Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, was passiert, wenn man oben in der Luft steht und einen Schubser kriegt. So wie Emre fällt, ist es ein Foulspiel, das am Ende zum Tor führt. Das muss er sich anschauen."
"Es gab ein klares Stoßen von Hofmann. Zwölf Sekunden später fällt das Tor", pflichtete Terzic bei. Der BVB-Trainer war nach dem erneuten Rückschlag im Meisterrennen verständlicherweise enttäuscht, versuchte aber, den Blick nach vorne zu richten.
"Bei aller Enttäuschung, bei allen Widerständen: Wir haben häufig gespürt, wie schnell sich die Dinge in dieser Saison ändern können", erklärte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber das bedeutet nicht, dass wir aufgeben. Wir werden alles dafür tun, in der nächsten Woche den Platz als Sieger zu verlassen."
Zitate via Sky & kicker