BVB-Neuzugang Thomas Meunier über PSG-Spordirektor Leonardo: "Undankbar" und "feige"

Thomas Meunier durfte sich im Training beim BVB bereits beweisen
Thomas Meunier durfte sich im Training beim BVB bereits beweisen / DeFodi Images/Getty Images
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Thomas Meunier war einer der ersten bestätigten Neuzugänge des BVB für die kommende Saison. Der Belgier kommt jedoch bereits angefressen ins Ruhrgebiet und erneuerte unlängst seine Kritik am PSG-Sportdirektor Leonardo, dessen Umgang mit ihm alles andere als fair gewesen sein soll.

Auslöser des Fern-Disputs ist Thomas Meuniers Fehlen bei PSG in der Champions League. Der Franzose haben spielen wollen, Sportdirektor Leonardo haben ihm diesen Wunsch jedoch nicht gewährt. Gegenüber dem belgischen Radio-Sender RTBF erklärte der 28-Jährige: "Ich bin in Dortmund zusammen mit meinem Berater fast auf die Knie gegangen, um die Zustimmung zu bekommen, die Saison in der Champions League mit PSG zu beenden."

Meunier wollte Champions League-Saison zu Ende spielen

Dass er überhaupt versucht habe, diese Zustimmung seines neuen Vereins einzuholen, habe an einem Gespräch mit Leonardo gelegen. Dieser habe Meunier gefragt, ob er noch bereit für die Champions League-Saison mit Paris SG wäre. Eine Frage, die der Verteidiger deutlich beantwortet habe: "Ich habe ihm gesagt: ‚100 Prozent. Ich werde bis zum Ende dabei sein. Ich will das abschließen. Selbst wenn wir im Viertelfinale ausscheiden sollten. Ich möchte bei der Gruppe sein, meine letzten Momente so intensiv wie möglich erleben und mit PSG in der Champions League und den beiden Cups spielen.‘"

PSG-Sportdirektor Leonardo kommt in den Ausführungen von Thomas Meunier nicht gut weg
PSG-Sportdirektor Leonardo kommt in den Ausführungen von Thomas Meunier nicht gut weg / Enrico Locci/Getty Images

Leonardo habe ihm daraufhin versichert, man werde versuchen eine zufriedenstellende Lösung zu finden. "Und was lese ich in den Medien? Dass Meunier seinen Vertrag nicht verlängern will, dass mich das nicht interessiert. Das war etwas undankbar in Sachen Kommunikation", legte Meunier nach.

Leonardo hatte im Juli erklärt, er habe in Dortmund angerufen, um die Situation mit Meuniers neuem Verein zu klären. Jedoch: "Sie haben eine Bezahlung gefordert. Unter diesen Bedingungen war es unmöglich." Eine Erklärung, die für Meunier selbst nur bedingt Gültigkeit besitzt: "Die Tatsache, dass Paris und Dortmund keine Einigung erzielt haben, bedeutete nicht, dass ich die Verlängerung ablehnte. Ich habe noch nicht mal ein Angebot bekommen. Erst hätte ja eine Einigung zwischen den Klubs erzielt werden müssen."

Umgang mit Meunier war "ziemlich feige"

Für den Rechtsverteidiger sei ab diesem Zeitpunkt klar gewesen, "dass der Wille" mit ihm zu verlängern "gar nicht wirklich da war." Meunier war vier Jahre lang für den französischen Serien-Meister aktiv, der Abschied sei einem verdienten Spieler wie ihm nicht würdig gewesen: "Ich musste meine Koffer packen und bekam einen Brief vom Anwalt des Vereins. Darin stand, dass ich nicht mehr willkommen war und nicht mehr zum Training kommen durfte. Auch nicht in der letzten Woche. Das fand ich unglaublich. Ich habe nicht einmal einen Anruf erhalten, um mich wissen zu lassen, dass ich einen Brief bekommen würde oder nicht mehr willkommen wäre. Mein Berater rief mich an und erzählte mir, dass er eine E-Mail aus Paris erhalten hat. Ziemlich feige…"

Als der Spieler auf eine Erklärung pochte, habe er von Leonardo eine unzufrieden stellende Antwort bekommen: "Leonardo hat mir dann gesagt: ‚Du bist nicht mehr willkommen im Verein. Ich verbiete dir, mit den anderen Spielern zu verkehren. Ich will nicht, dass du ihnen Ideen in den Kopf setzt.‘ Er wollte nur nicht, dass ich die wahre Geschichte erzähle. Ich musste ihn anflehen, mich nach drei Monaten ohne Training wenigstens meine physischen Tests machen zu lassen, ich wollte wissen, wo ich stehe. Am Ende des Gesprächs gab er auf und sagte: ‚Ist schon gut, ich rufe den Arzt an, du kannst ein paar Tests machen, aber es wird am Rande der Gruppe sein, du darfst niemand anderen treffen.‘ Und plötzlich sieht man wie der Sündenbock aus, obwohl man zum Verein immer korrekt war", erinnert sich der dreimalige Ligue 1-Gewinner.