BVB-Leihgabe Pongracic teilt gegen VfL Wolfsburg aus: "Haben angefangen, Faxen zu machen"

Marin Pongracic hat keine positiven Worte für den VfL Wolfsburg übrig
Marin Pongracic hat keine positiven Worte für den VfL Wolfsburg übrig / Soccrates Images/GettyImages
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Marin Pongracic ist bekanntlich kein Kind von Traurigkeit. Der 24-jährige Kroate hat nun im Twitch-Gespräch "Flügelzange" mit dem Künstler SSYNIC kräftig gegen den VfL Wolfsburg und Mark van Bommel ausgeteilt. Sehr offen sprach er auch über seine aktuelle Situation als BVB-Leihgabe.


Eigentlich erlebte Marin Pongracic beim VfL Wolfsburg einen richtig guten Start. Der junge Innenverteidiger schaffte zügig den Sprung in die erste Elf und überzeugte mit seinem rustikalen und bestimmten Zweikampfverhalten.

Unglücklicherweise suchten dem Spieler jedoch Krankheiten und Verletzungen heim, die ihn auf seinem Weg zurückwarfen. Zeitgleich entwickelte sich das neue Innenverteidiger-Duo Brooks & Lacroix prächtig. Demnach blieb für den Kroaten keine Möglichkeit, sich seinen Stammplatz zurückzuholen.

Allerdings profitierte der Abwehrspieler vom Innenverteidiger-Mangel bei Borussia Dortmund und wurde vom Pokalsieger im Sommer kurzerhand ausgeliehen. Bei den Westfalen läuft es für Pongracic auch gar nicht schlecht. Wenngleich er hier und da Unsicherheiten offenbarte und auch kein Stammspieler ist, kann er mit seiner Anfangsphase bei den Schwarz-Gelben durchaus zufrieden sein.

Pongracic klagt über seine Situation in Wolfsburg: "Die hatten gar kein Bock mehr auf mich"

Eigentlich bestände gar kein Grund auf die VfL-Zeit zurückzublicken. "Ich war in Wolfsburg abgeschrieben, die hatten gar keinen Bock mehr auf mich", erklärte er gegenüber SSYNIC, der mit echtem Namen Samuel Sibilski heißt.

Eine recht drastische Wortwahl, wenn man bedenkt, dass der Abwehrspieler bei den Wölfen noch bis 2024 unter Vertrag seht. "Ich darf nicht zu sehr draufhauen, weil ich immer noch Spieler von denen bin. Ich bin ein Jahr ausgeliehen, mit Kaufoption. Die ist nicht allzu hoch. Wenn ich das einigermaßen mache, hoffe ich mal, dass die das machen werden", erläuterte er.

BVB-Klausel liegt bei 9 Millionen Euro: "Die würden kein Plus machen"

Die Wölfe haben Pongracic für neun Millionen von RB Salzburg gekauft. Genauso hoch soll auch die Kaufoption von Dortmunder Seite sein.

"Die würden gar kein Plus machen", erklärte er im Bezug auf Wolfsburg. "Für die ist es auch ein bisschen scheiße. Wenn ich jetzt hier durch die Decke gehe, sagen die in Wolfsburg alle: 'Was habt ihr hier gemacht, wen habt ihr hier ziehen lassen?' Das freut mich extrem", so Pongracic.

Der umstrittene Profi geht im Verlaufe des Gesprächs noch weiter und macht im Endeffekt alles dafür, dass die Türen in Wolfsburg für ihn komplett zugehen.

"Die haben angefangen, Faxen zu machen. Da habe ich gemerkt, die wollen auch, dass ich von mir aus gehe, dass ich Platz mache für andere. Eklig, bei Elf-gegen-elf trainiere ich auf einmal nicht mit, ich kollab so, ich will ausrasten, ich will zu van Bommel gehen, will mir den am liebsten packen", erinnerte er sich an seine vorläufig letzten Wochen beim VfL.

Mark van Bommel
Mit Mark van Bommel hatte Pongracic gar kein gutes Verhälnis / Stuart Franklin/GettyImages

An die Gespräche mit van Bommel hat Pongracic ebenfalls ganz schlechte Erinnerungen.
"Da musst du dich dann hinsetzen und mit dem reden wie ein Politiker", beklagte er sich vehement.

Immerhin würde der Kroate bei seiner Rückkehr nicht auf van Bommel treffen, zumal dieser bereits entlassen wurde. Allerdings wäre die Wortwahl des Innenverteidigers wohl auch sonst nicht groß anders gewesen.

Pongracic haderte mit Angeboten: "Habe Scheißoptionen gehabt"

Während sich der Spieler bereits in der Sommerpause völlig ins Abseits manövrierte, sah es auch lange nicht so aus, als würde er aus der Geschichte gut herauskommen.

"Es gab wenig Optionen. Natürlich gehe ich nicht irgendwo auf Leihe und spiele für so und so viel Geld weniger. Ich kann nicht auf Riesensummen verzichten, das geht nicht, das macht keinen Sinn. Ich habe Scheißoptionen gehabt, richtig dumme Angebote, die keinen Sinn machen. Ich war hier richtig frustriert in Wolfsburg, aber dachte so, Digga, das kann ich nicht machen. Das entspricht nicht meinem Niveau. Ich kann nicht gefühlt in die 2. Liga zurück, obwohl ich mich hier schon in der 1. Bundesliga bewiesen habe", stellte er klar.

Doch dann kam Borussia Dortmund und stellte die Situation praktisch völlig auf den Kopf.
"Es ist ja schockierend, wenn man überlegt: Ich bin in Wolfsburg keine Option, aber Dortmund holt mich", stellte er den Vergleich.

Bleibt abzuwarten, ob der Spieler im nächsten Sommer noch was zu lachen hat. Es erscheint nämlich eher zweifelhaft, dass der BVB neun Millionen Euro in Pongracic investiert. Bislang sind seine Leistungen als ordentlich, aber nicht übermäßig zu betiteln. Gut möglich, dass sich der BVB im kommenden Sommer nach anderen Optionen umschaut. Zumal man wohl auch weiterhin auf Rückkehrer Dan-Axel Zagadou setzen möchte.

Sollte der BVB die Klausel nicht ziehen, darf sich Pongracic schon mal sehr auf seine Rückkehr freuen, wo er sich mit seinen Worten den Wölfen ja wortwörtlich zum Fraß vorgeworfen hat.