BVB-Kader im Check: Wer darf bleiben, wer muss gehen?

Kobel ist beim BVB zur Stütze gereift
Kobel ist beim BVB zur Stütze gereift / INA FASSBENDER/GettyImages
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Auch wenn in der Bundesliga noch zehn Spieltage zu absolvieren sind, ist die Saison für Borussia Dortmund mehr oder weniger gelaufen. Nach dem Pokalsieg im vergangenen Jahr muss die aktuelle Spielzeit als Rückschritt gewertet werden - viel zu selten wurde das Team (auch verletzungsbedingt) den schwarz-gelben Ansprüchen gerecht.

Im Sommer wird es vermutlich einen größeren Umbruch beim BVB geben. 90min macht den Check, welche Spieler weiterhin für die Borussia auflaufen sollten - und wessen Zeit im Pott vorbei ist.


Die unverzichtbaren Stützen

  • Gregor Kobel: Hat die Erwartung übertroffen und ist neben Bellingham Dortmunds Bester in dieser Saison. Endlich hat der BVB wieder eine Konstante zwischen den Pfosten!
  • Jude Bellingham: Mit 18 Jahren bereits Leader, Publikumsliebling und Leistungsträger. Ihn wird der BVB um jeden Preis halten - komme, was wolle.

Das Zeug zum Stammspieler

  • Raphael Guerreiro: Defensiv immer wieder mit Unaufmerksamkeiten, mit dem Ball am Fuß aber einer der Besten in der Bundesliga. Hat zurzeit ein Formtief, aus dem er sich aber wieder herauskämpfen wird - zu groß ist seine Klasse. Bedenklich waren in dieser Saison aber seine vielen Blessuren.
  • Gio Reyna: Neben Bellingham Dortmunds größtes Talent, in dieser Saison aber leider mit viel Verletzungspech. In der neuen Saison ist Reyna definitiv als Stammspieler eingeplant.
  • Mo Dahoud: Hat in den letzten Monaten endlich gezeigt, welches Potenzial er hat. Muss sein Können noch konstanter abrufen - schafft er das, ist er neben Bellingham gesetzt.
  • Donyell Malen: Nach einem schwachen Start kam Malen zuletzt besser in Fahrt. Ob er die 30 Millionen Euro Ablöse wert ist, sei dahingestellt - offensiv sollte er seinen Platz sicher haben. Erst recht, falls Haaland geht.

Die Härtefälle

  • Marco Reus: Dortmunds Kapitän schwankt zwischen weltklasse Leistungen (wie gegen Gladbach) und Auftritten, in denen er völlig untertaucht (wie gegen die Rangers). Sein manifestierter Stammplatz sollte definitiv hinterfragt werden, zumal er seiner Rolle als Leader zu selten gerecht wird. Womöglich sollte man ihm etwas Last von den Schultern nehmen.
  • Mats Hummels: Seine Geschwindigkeitsdefizite sind unverkennbar. Sollte nach Niklas Süle auch Nico Schlotterbeck zum BVB kommen, ist sein Stammplatz in großer Gefahr - an die Klasse vergangener Tage kommt er wohl nicht mehr ran. Aber kann er mit einer Rolle leben, in der er kein fixer Stammspieler ist?
  • Emre Can: Beim BVB gibt es für Can keine richtige Position. Im Mittelfeld haben andere Akteure die Nase vorn, weshalb er häufiger in der Abwehr ran muss. Dort überzeugt er nur selten - den Ansprüchen wird er dauerhaft nicht gerecht.
  • Dan-Axel Zagadou: Sein Potenzial ist bekannt - aber ebenso seine Verletzungsanfälligkeit. Stark fraglich, ob der BVB Zagadous auslaufenden Vertrag verlängert.

Mit BVB-Zukunft, aber ohne tragende Rolle

  • Marius Wolf: Ist da, wenn man ihn braucht. Kann zudem auf zahlreichen Positionen ohne größeren Qualitätsverlust auflaufen - als Ergänzungsspieler sicherlich zu gebrauchen.
  • Steffen Tigges: Ihn kann man in den Schlussminuten immer reinwerfen. Ist vor allem bei Standards, wo der BVB arge Probleme hat, eine Hilfe. Als Stürmer Nummer drei absolut okay.
  • Mateu Morey: Muss nach seiner schweren Knieverletzung langsam wieder rangeführt werden. Das Potenzial ist da - doch Wunderdinge sollte man nach seiner langen Pause nicht von Morey erwarten.
  • Marwin Hitz: Solide Nummer zwei. Meckert nicht, liefert aber im Bedarfsfall ab. Was will man mehr?
  • Youssoufa Moukoko: Dortmunds Supertalent kommt nur sporadisch zum Zuge. Eventuell sollte man bei Moukoko über eine Leihe nachdenken. Permanent abgeben will und wird man den Youngster aber nicht.

Verkauf? Ja, wenn der Preis passt!

  • Thorgan Hazard: Ein ordentlicher Spieler für die Bundesliga - aber mehr auch nicht. Hazard hat nicht das Zeug für die Stammelf. Stimmt das Angebot, sollte man verkaufen.
  • Manuel Akanji: Hat die bisherigen Angebote zur Vertragsverlängerung abgelehnt. Nach der Süle-Verpflichtung verzichtbar - offenbar lockt die Insel (Man United). Bei 25-30 Millionen Euro kann man ihn ruhigen Gewissens ziehen lassen.
  • Julian Brandt: Hier und da lässt Brandt seine Fähigkeiten aufblitzen. Insgesamt ist es jedoch weiterhin deutlich zu wenig, was er zeigt. Im Sommer sollte der BVB einen Schlussstrich ziehen.
  • Thomas Meunier: Hat sich im Vergleich zur Vorsaison gesteigert, ist aber weit davon entfernt, Leistungsträger zu sein. Auch Meunier sollte man beim passenden Angebot abgeben.

Sichere Abschiedskandidaten

  • Marin Pongracic: Wird nach Ablauf der Leihe nicht gehalten. Insgesamt war seine Verpflichtung ein Fehlgriff.
  • Roman Bürki: Ist beim BVB ohne jede Chance. Im Sommer muss er von der Gehaltsliste runter.
  • Axel Witsel: Sein Vertrag läuft aus und wird nicht verlängert. Hat nicht mehr das Zeug, um dem BVB zu helfen.
  • Reinier: Von ihm hatte sich der BVB deutlich mehr versprochen. Seine Leihe wird nicht verlängert.
  • Nico Schulz: Ist ohne Selbstvertrauen und besitzt nicht die Klasse für Borussia Dortmund. Im Sommer sollten sich beide Wege trennen.
  • Felix Passlack: Ist ein Dortmunder Eigengewächs, aber nicht mal Außenverteidiger Nummer drei unter Rose. Kann gehen.

Sonderfall

  • Erling Haaland: Prinzipiell einer, den der BVB unbedingt halten will. Doch wegen der Ausstiegsklausel sind die Dortmunder machtlos. Die Tendenz geht klar in Richtung Abschied.

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