Verletzungen, Außendarstellung, Wir-Gefühl: Das macht Terzic anders als Rose

Edin Terzic
Edin Terzic / Christof Koepsel/GettyImages
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Edin Terzic ist wieder als Cheftrainer von Borussia Dortmund aktiv. Bereits in seinen ersten Amts-Tagen und den ersten Einheiten zeigen sich teils deutliche Unterschiede zu Marco Rose. Auch intern möchte der neue-alte Coach anders als sein Vorgänger vorgehen.


Er ist - abseits der namhaften Neuzugänge - der Hoffnungsträger beim BVB: Edin Terzic ist als Cheftrainer zurückgekehrt, übernimmt dieser Tage auch operativ das Amt von Marco Rose.

Seit der vergangenen Woche steht er wieder als Chef auf dem Trainingsplatz, wo er derzeit noch auf die Nationalspieler warten muss. Der ein oder andere Spieler wird erst in Kürze einsteigen können. Das hindert Terzic aber nicht daran, schon jetzt wichtige Grundlagen zu trainieren und gleich einen anderen Ton als sein Vorgänger anzuschlagen.

Terzic mit Fokus auf 'Wir-Gefühl': Mehr Fan-Nähe und Vertrauen als unter Rose

Laut Sportbild ist der 39-Jährige sehr darauf bedacht, rund um die Mannschaft, den Verein und die Fans wieder eine große Einheit aufzubauen. Das 'Wir-Gefühl' soll dabei im Fokus stehen. Dass er auf dem Weg zum Gelände jeden Mitarbeiter einzeln grüßt und sich nach der Einheit sehr viel Zeit für Fotos und Autogramme nimmt, ist dabei für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Dahingehend ebenfalls eine wichtige Änderung, die er direkt und mit der Unterstützung von Sebastian Kehl angeht: Anders als unter Rose soll es wieder mehr öffentliche Trainings geben. Die Fans sollen wieder näher ans Team kommen und die Spieler entsprechend von der Energie profitieren.

Doch auch im Training selbst zeigt er eine andere Herangehensweise: Während Rose der Lautsprecher war, der die Übungen und Spielformen zwar nicht selbst aufbaute, dafür aber umso energischer bei der Bewertung und Ausführung eben jener war, überlässt Terzic seinen Assistenten dabei viel Verantwortung.

Edin Terzic
Terzic hielt sich oft zurück und beobachtete das Team / Christof Koepsel/GettyImages

In den ersten Einheiten war zu beobachten, dass er sich häufig zurücknimmt. Peter Hermann, der zuvor ausgerechnet Schalke 04 beim Aufstieg geholfen hatte, übernahm den lauten Part. Terzic beobachtete, sammelte Eindrücke und wählte eher einzelne Momente, in denen er Ansagen machte, korrigierte oder Tipps gab. Weniger ist mehr, so offenbar das Motto.

Terzic will klare und gesunde Hierarchie im Team - Süle als Führungsspieler

Auch die interne Hierarchie ist ein Faktor, an der der Coach ansetzen muss. Unter Rose zu schwammig, zu undurchsichtig. Dass ihn Emre Can laut Sportbild sogar bei Ansprachen unterbrochen haben soll, ist wohl ein guter Beleg dafür, wie eine Einheit intern nicht funktionieren sollte.

Terzic wird zwar auf ein kommunikatives Miteinander setzen, in dem jeder seinen Input einbringen kann. Allerdings deutlich geordneter: Niklas Süle möchte er frühzeitig zum Führungsspieler machen. Mats Hummels führte die Mannschaft auf den Trainingsplatz, soll ebenfalls Lautsprecher sein und bleiben.

Edin Terzic
Terzic wählt die Ansprache gegenüber der Mannschaft / Christof Koepsel/GettyImages

Wie man mit großen Namen innerhalb eines Teams umzugehen hat, weiß er von Co-Trainer-Stationen bei Besiktas Istanbul und West Ham United. Das soll ein wichtiger Baustein dafür werden, dass zusammen an einem Strang gezogen wird. Sowohl von außen, mit den Anhängern, als auch intern und untereinander.

Und damit die Stars nicht so häufig und nicht so lange ausfallen, wie es in der Vorsaison oftmals der Fall war, werden unter ihm ebenfalls wichtige Vorkehrungen bei Verletzungen getroffen: Die ganze Arbeit rund um die Profis soll präventiver gestaltet werden.

Die Physios untersuchen und unterstützen die Spieler häufiger und intensiver. Schwachstellen, etwa bei Muskeln, sollen durch zusätzliche Kraft-Einheiten minimiert erden. Dazu wird die Belastung genauer überprüft, analysiert und wenn nötig angepasst.


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