Bundesliga-Formcheck zum Saisonstart: So stark sind die Teams schon in Form (Part 1)

Der FC Bayern ist noch nicht in Top-Form
Der FC Bayern ist noch nicht in Top-Form / Daniel Kopatsch/GettyImages
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Die Bundesliga-Saison startet am Freitagabend mit der Partie Werder Bremen vs Bayern München. Der Nord-Süd-Schlager wird die erste von insgesamt 306 Partien darstellen. Wir werfen einen Blick auf die 18 Bundesliga-Teams uns sehen uns an, wie es um die aktuelle Verfassung bestellt ist.

Der erste Teil unseres Form-Checks durchleuchtet die Top-9-Teams aus der Vorsaison.

1. FC Bayern

Der FC Bayern hat im Rahmen der Asientour und gegen Monaco eigentlich einen sehr soliden Eindruck gemacht, im Supercup gegen Leipzig aber ordentlich auf die Mütze bekommen. Nach dem 0:3 gab selbst Thomas Tuchel zu, dass die Partie so aussah, als hätte man in der Vorbereitung nicht trainiert. Die Probleme in der Chancenverwertung, die fehlende Abstimmung im Mittelfeld-Zentrum und die leichtsinnigen Fehler in der Abwehr, wozu auch das Verursachen von Strafstößen zählt, sind geblieben.

Die Hoffnungen liegen nun auf Harry Kane, der aber vielleicht noch ein wenig Eingewöhnungszeit benötigt. Einen gierigen Eindruck haben auch Sorgenkinder wie Gnabry und Sané gemacht, um positive Aspekte zu nennen. Dennoch ist die Stimmung angespannt und die Probleme im Tor und im Mittelfeld konnten nicht wirklich gelöst werden.

Form-Barometer: 40 Prozent

2. Borussia Dortmund

Mit Jude Bellingham und Raphael Guerreiro haben die Schwarz-Gelben natürlich grandiose Kicker verloren. Demnach wurden die Neuzugänge Felix Nmecha, Marcel Sabitzer und Ramy Bensebaini kritisch beäugt. Die Leistungen der Dortmunder in den Testspielen waren unter dem Strich aber gut. Mit einem 3:2 gegen Man United, einem 1:1 gegen Chelsea und einem 3:1 gegen Ajax konnte man gegen international angesehene Klubs starke Ergebnisse einfahren. Die Aufgabe im Pokal erledigte der BVB pflichtbewusst und souverän. Wichtig wäre, dass angeschlagene Spieler wie Adeyemi und Nmecha schnell fit werden und in Form kommen. In Summe muss man sich aber nicht vor dem Start fürchten, selbst wenn vielleicht der eine große Transfer-Kracher gefehlt hat, um die Euphorie zu steigern.

Form-Barometer: 65 Prozent

3. RB Leipzig

Christopher Nkunkou, Dominik Szoboszlai, Josko Gvardiol und Konrad Laimer in einem Transfer-Fenster zu verlieren, ist schon ein ziemlicher Wahnsinn. Auf der anderen Seite haben die Leipziger Verantwortlichen aber auch eine ganze Reihe an spannenden Spieler geholt. Neuzugänge wie Openda, Xavi Simons und Benjamin Sesko bringen enormes Potenzial mit. Mit dem 3:0 im Supercup gegen die Bayern hat RB ein Ausrufezeichen gesetzt. Dabei muss man aber sagen, dass das Ergebnis deutlicher als der Spielverlauf war. Das neu formierte RB Leipzig wird auch mit Rückschlägen konfrontiert werden, jedoch scheint Trainer Marco Rose schon eine ganz gute Einheit entwickelt zu haben. Wichtig ist nur, dass Dani Olmo bleibt.

Form-Barometer: 70 Prozent

4. Union Berlin

Die Qualifikation für die Champions League hat bei den Eisernen einiges ausgelöst. Nachdem sich der Klub bislang eher mit erfahrenen Bundesligaspielern begnügen musste, die preiswert von der Theke gingen, ist nun auch "Klotzen statt Kleckern" angesagt. Erst kürzlich hat Union mit Robin Gosens und Kevin Volland zwei bekannte Namen aus dem deutschen Fußball verpflichtet. Mit Fofana und Aaronson sind zudem spannende Talente neu dazugekommen. Ein wenig überraschend ist, dass der Klub keine prominenten Abgänge zu verzeichnen hat, weshalb das Team im Vergleich zum Vorjahr klar besser aufgestellt. In den Testspielen gab es jüngst eine überraschende Pleite gegen den griechischen Klub Paphos FC. Dafür konnte man Atalanta Bergamo und Udinese Calcio bezwingen. In Summe sieht alles soweit ganz gut aus, auch wenn es im zentralen Mittelfeld durch die Verletzungen von Khedira, Tousart und Schäfer ein wenig drückt. Spannend wird die Frage, wie man mit der Doppelbelastung aus Champions League und Bundesliga fertig wird.

Form-Barometer: 70 Prozent

5. SC Freiburg

In Freiburg war es im Sommer sehr ruhig - man könnte fast meinen, zu ruhig. Abgesehen von Junior Adamu sind keine großartigen Neuzugänge zu verzeichnen. Dies ist ein wenig überraschend, weil der Klub durch die Verkäufe von Flekken und Schade 38 Millionen Euro eingenommen hat und erneut international vertreten ist. Seit Wochen bemüht man sich um Wilfried Gnonto, jedoch konnte man das 19-jährige Sturm-Talent noch nicht für sich gewinnen. Eingespielt sind die Breisgauer dafür natürlich, auch wenn man abwarten muss, wie sich Flekken-Nachfolger Atubolu in der Bundesliga schlägt. In den Testspielen agierte der SC ordentlich. Empoli und die Grasshoppers aus Zürich wurden besiegt, wohingegen es gegen Wolfsburg eine knappe Pleite gab. Ein wenig mehr frischer Wind würde dem Verein wohl nicht schlecht tun. Dafür spricht auch das eher mäßige 2:0 gegen Oberachern im Pokal.

Form-Barometer: 55 Prozent

6. Bayer 04 Leverkusen

Die Werkself hat mit Grimaldo, Xhaka, Hofmann, und Boniface starke Neuzugänge zu verzeichnen, wenngleich der Abgang von Moussa Diaby schmerzt. Der Kader ist aber auch ohne den Franzosen auf allen Positionen stark besetzt und absolut konkurrenzfähig. Mit Xabi Alonso hat man zudem einen sehr interessanten Trainer an Bord. Nach schwachen Ergebnissen im Juli konnte Bayer 04 jüngst mit dem 2:1 gegen Marseille, dem 4:0 gegen West Ham und dem 8:0 im Pokal gegen Ottensen überzeugen. Die Form sollte passen, auch wenn fürs Erste der gesperrte Amine Adli und der verletzte Patrik Schick fehlen.

Form-Barometer: 80 Prozent

7. Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt wird heilfroh sein, wenn endlich der 1. September erreicht ist. Noch weiß niemand, was mit Kolo Muani und Jesper Lindström passiert. Demnach hängt man bei möglichen Neuzugängen aktuell in der Warteschleife. Grundsätzlich konnte der Klub aber mit Koch und Skhiri wichtige Transfers landen und mit Ngankam, Larsson und Pacho junge Spieler mit Potenzial ins Boot holen. Noch ist schwer zu bewerten, wo die Reise hingeht. Das 7:0 gegen Lokomotive Leipzig im Pokal war souverän, allerdings konnte man zuvor gegen Nottingham Forest und Vitesse nur Unentschieden spielen. Anfangs der Vorbereitung hat man sich fast schon absurde Niederlagen gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz und den TSV Steinbach-Haiger zugezogen, die man aber nicht überbewerten darf.

Form-Barometer: 50 Prozent

8. VfL Wolfsburg

Nach der unnötigen Pleite gegen die Hertha am letzten Spieltag, ist der VfL Wolfsburg international nicht vertreten. Demnach kann man sich aber immerhin auf die Bundesliga konzentrieren. Mit van de Ven und Felix Nmecha hat der Klub zwei starke Akteure verloren. Auf der anderen Seite sind insbesondere Majer, Maehle und Cerny interessante Zugänge. Die Testspiele verliefen mit Niederlagen gegen Celta Vigo und Spezia sowie Unentschieden gegen Sassuolo und Lens eher mäßig. Im Pokal besiegte man Makkabi Berlin mit 6:0, jedoch weht in der Liga natürlich ein anderer Wind. Der Start könnte schwierig werden, da Neuzugänge wie Maehle und Majer noch nicht lange da sind.

Form-Barometer: 40 Prozent

9. Mainz 05

Wirklich viel ist bei Mainz 05 bislang nicht passiert. Mit van den Berg und Krauß hat der Klub zwei Spieler verpflichtet, die mit Schalke abgestiegen sind, individuell aber durchaus Qualität besitzen und gut nach Mainz passen. Dafür hat Aaron Martin den Verein verlassen, weshalb sich an der Qualität im Team insgesamt nicht viel geändert hat. Nach einem ganz schwachen Saisonendspurt verliefen die jüngsten Testspiele gut. Beim 4:1 gegen St. Gallen und 3:0 gegen Burnley haben sich die 05er stark präsentiert. Etwas schleppend war hingegen das Pokal-Match gegen Elversberg, das man nur mit einem Elfmeter durch Ajorque gewinnen konnte. Bei Elversberg handelte es sich aber eben auch um einen Zweitligisten, der schon Pflichtspiele in dieser Saison absolviert hat.

Form-Barometer: 75 Prozent


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