Wegen Sosa-Transfer zu Ajax: Schwere Vorwürfe gegen Sven Mislintat

  • Ex-VfB-Sportdirektor wird Interessenskonflikt vorgeworfen
  • Mislintat bei Ajax stark in der Kritik

Sven Mislintat
Sven Mislintat / ANP/GettyImages
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Aufgrund seiner Transferpolitik ist Sven Mislintat als Direktor Profifußball bei Ajax Amsterdam längst umstritten. Nun kommt ein schwerer Vorwurf gegen den Ex-VfB-Sportdirektor hinzu, der ausgerechnet mit dem Transfer von Borna Sosa zusammenhängt.

Für acht Millionen Euro wechselte Linksverteidiger Borna Sosa am Deadline Day vom VfB Stuttgart zu Ajax Amsterdam. Bei den Niederländern ist ausgerechnet Sven Mislintat für die Transfers verantwortlich, der von 2019 bis 2022 als Sportdirektor für die Schwaben tätig war.

Der Transfer des Kroaten bereitet dem 50-Jährigen nun aber große Probleme. Wie der kicker berichtet, heißt der Vorwurf: Mislintat soll den Wechsel trotz eines Interessenkonflikts durchgezogen haben. Dabei geht es um das Fußballdaten-Analyse-Unternehmen Matchmetrics GmbH, das er 2016 mitgründete. Nachdem sich kürzlich die Beteiligungsverhältnisse änderten, erhöhte Mislintat seine Anteile auf 35 Prozent. Das Problem: Die Spielerberatungsagentur AKA, die beim Sosa-Transfer beauftragt wurde, hält ebenfalls Anteile (3,16%) an Matchmetrics.

Von einer Beteiligung der Agentur an Matchmetrics wusste Ajax offenbar nichts, wie der Verein in einer Stellungnahme gegenüber dem niederländischen Rundfunk-Sender NOS erklärte. "Wir haben dies natürlich mit Sven besprochen. Er hat eine detaillierte Erklärung dazu abgegeben. Sven hat erklärt, dass im Jahr 2020 eine Investitionsrunde stattgefunden hat, bei der mehrere Parteien in Matchmetrics investiert haben. Als die Vereinbarungen über die Investition getroffen wurden, wurde sofort auch vereinbart, dass dieses Darlehen zu einem späteren Zeitpunkt in eine dreiprozentige Beteiligung umgewandelt wird, sagte Sven. Sven bietet dabei seine volle Kooperation an, einschließlich der Weitergabe aller relevanten Dokumente", heißt es in der Stellungnahme weiter.

Ob es sich hierbei tatsächlich um einen Interessenskonflikt handelt, wird momentan untersucht. Solange diese laufen, wollen sich weder Mislintat noch die Vertreter von AKA zur Situation äußern. Die Regularien der DFL erfordern zwar, dass ein solcher Interessenskonflikt bei Transfers auszuschließen ist, allerdings kann dies sehr leicht umgangen werden.

Offen ist, ob es für Mislintat bei Ajax weitergeht. Im Umfeld des niederländischen Rekordmeisters hieße es, man wolle den gebürtigen Dortmunder ohnehin loswerden. Angesichts des schlechten sportlichen Starts in die neue Saison sowie der Unruhen um den Sosa-Transfer dürfte Mislintat nun schlechte Karten auf eine Ajax-Zukunft haben.


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