Bleibt Justin Kluivert bei RB Leipzig? Die Bosse sind zwiegespalten

Talentiert aber unfertig: Kluivert muss sich in Leipzig noch beweisen.
Talentiert aber unfertig: Kluivert muss sich in Leipzig noch beweisen. / Boris Streubel/Getty Images
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Justin Kluivert ist eigentlich eines der größten Talente bei RB Leipzig. Allerdings ist laut Angaben der Bild derzeit noch nicht gewiss, ob der 21-Jährige auch nach Saisonende beim Tabellenzweiten bleiben wird. Der Außenbahnspieler ist nämlich nur ausgeliehen und könnte zu seinem Stammverein AS Rom zurückkehren. In Leipzig scheint man sich noch nicht sicher zu sein, ob man Kluiverts Kaufoption ziehen soll.


Justin Kluivert ist ein Musterbeispiel für einen jungen, talentierten aber noch nicht fertigen Außenstürmer. Der Holländer ist technisch stark, trickreich und mit Sicherheit der schnellste Offensivspieler von RB Leipzig. Was ihm aber bislang völlig abgeht, ist die Effektivität. In 22 Pflichtspielen für die Sachsen konnte der Linksfuß lediglich zwei Treffer und eine Vorlage verbuchen. Ein Wert, der für einen Spieler mit diesen Anlagen eigentlich fast schon absurd schwach ist.

Der Youngster wirkt in seiner Spielweise schlichtweg noch nicht reif genug. Viel zu oft besteht sein Spiel aus sinnlosen Dribblings, bei denen er sich irgendwie durch das Ziehen von Foulspielen herauswürgen möchte. Häufig neigt er dabei zu Flugeinlagen, die durch die Schiedsrichter regelmäßig durchschaut werden. Was dabei herausspringt sind zu viele Ballverluste und Konterversuche der Gegner. Der Leihspieler ist zudem im Abschluss zu unkonzentriert, vergibt Chancen und taucht im weiteren Verlauf des Spiels ab. Kurz ab: Kluivert bringt seine PS in Leipzig einfach noch nicht auf die Strecke.

Bleibt Kluivert bei RB Leipzig: Die Verantwortlichen zögern noch

Für die Verantwortlichen steht in Hinblick auf die Sommer-Transferphase demnach eine schwierige Entscheidung bevor. Für Kluivert müsste der Bayern-Verfolger immerhin zehn Millionen aufbringen. Bild-Informationen zufolge soll es bereits ein Gespräch zwischen dem Linksaußen und den Verantwortlichen gegeben haben. Darin soll diesem mitgeteilt worden sein, dass man zwar an ihm glaubt, er jedoch seine Schauspieleinlagen sein lassen muss. Sportdirektor Markus Krösche verneinte jedoch die Frage, ob die "Fallsucht" des Spielers Einfluss auf eine feste Verpflichtung hat.
"Justin ist kein Schauspieler. Im Gegenteil: Er ist ein sehr fairer Spieler. Deswegen stellt sich die Frage überhaupt nicht", erklärte er gegenüber der Bild.

Damit ist jedoch noch nicht geklärt, ob Kluivert in Leipzig eine Zukunft hat oder nicht. Die Bosse sind wohl ein wenig hin- und hergerissen zwischen dem klar erkennbaren Potenzial des Spielers und dessen fehlender Effizienz. Sollte sich der schnelle Angreifer in diesem Punkt noch entwickeln, stände einer Verpflichtung nichts mehr im Wege.

Markus Kroesche
Markus Krösche möchte sich noch nicht auf Kluivert festlegen. / Alexander Hassenstein/Getty Images

Markus Krösche hält sich derzeit och ein wenig bedeckt. "Justin hat das bisher in den Spielen, in denen er zum Einsatz kam, gut gemacht. Wir befinden uns derzeit mitten im Kaderplanungsprozess für die kommende Saison. Justin Kluivert ist darin ein Baustein von vielen. Diesen Prozess gehen wir mit der nötigen Ruhe an, es wird noch einige Zeit dauern, bis wir mit der Entscheidungsfindung abgeschlossen sein werden", verrät er.

Kluivert will bleiben: Zehn Millionen ein Schnäppchen?

Kluivert selbst erklärte eindeutig, dass er gerne bleiben möchte. Mutmaßlich wird ihm sein Wunsch auch erfüllt. Für einen derart talentierten Spieler sind zehn Millionen Euro schließlich auch nicht die Welt. Die Chance auf eine Leistungsexplosion ist definitiv gegeben. Derzeit leidet der Youngster lediglich an ein paar "Kinderkrankheiten", die jedoch über die Jahre hinweg verschwinden könnten. Die passenden Gene sollte er eigentlich besitzen. Zwischen 1998 und 2004 erzielte Vater Patrick Kluivert immerhin 90 Tore für den FC Barcelona.

Bleibt nur abzuwarten, inwiefern Kluivert Junior auf der linken Seite mit Angelino harmoniert. Der linke Schienenspieler ist nämlich offensiv sehr aktiv und besetzt auch Räume, die Kluivert einnehmen kann. Jedoch ist der U21-Nationalspieler variabel genug, um auch auf der rechten Seite oder als hängende Spitze zu agieren.