Bayern Insider exklusiv: Gravenberch-Zusage sicher - Kein Plan B zu Mazraoui
Von Dominik Hager
Der FC Bayern wird im Sommer voraussichtlich bei Ajax Amsterdam wildern und hofft darauf, mit Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui zwei hochveranlagte Spieler zu verpflichten. Im Gespräch mit 90min hat Bayern-Insider Christian Falk die Thematik näher durchleuchtet.
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Ryan Gravenberch Anflug auf München nimmt. Der 19-jährige Niederländer hat seine Wahl schließlich schon getroffen. "Ja save, er hat sich entschieden für den FC Bayern. Da haben holländische Ex-Nationalspieler ihren Anteil gehabt, die immer schön Werbung machen für den FC Bayern in Holland", bestätigte der BILD-Redakteur.
Eine große Rolle beim bevorstehenden Transfer soll auch Nagelsmann gespielt haben, der dem Youngster laut übereinstimmenden Medienberichten einen guten Plan vorgelegt hat. "Nagelsmann ist ja ein schlauer Fuchs und ich gehe davon aus, dass er ihm Spielzeit versprochen hat", erklärte Christian Falk.
Der Insider kann sich ebenfalls vorstellen, dass er "vielleicht auf die Krankenakte von Goretzka verwiesen hat", dies aber "nicht hundertprozentig wisse". Was er jedoch weiß, ist, "dass das Thema Verletzungsanfälligkeit von Goretzka schon bei seinen Vertragsverhandlungen eine Rolle gespielt hat". Demnach könne Gravenberch davon ausgehen, "dass er schon mal zum Zug kommt", zumal auch Roca und Tolisso gar keine oder nicht die große Rolle (mehr) spielen sollten.
Bekommt Bayern Gravenberch und Mazraoui unter einen Hut?
Allerdings gelte es zu bedenken, dass sich der Klub "noch mit Ajax einig werden" müsse. Die Münchner haben immerhin "das Ass im Ärmel", dass der Spieler unbedingt nach München will, was es "für Ajax schwierig" mache.
Gravenberch hatte bereits vor Monaten angekündigt, dass er nicht ablösefrei wechseln, sondern seinem Klub Geld einbringen möchte. Sollte ihm Ajax aber nun aufgrund einer zu hohen Ablöseforderung den Weg versperren, bestände hierbei natürlich Konfliktpotential.
Das Problem der Bayern sei laut Falk, dass man "vom Aufsichtsrat einen Betrag X genehmigt bekommen hat und sie Gravenberch und Mazraoui unterbekommen wollen". Je mehr Geld in Gravenberch gesteckt werden müsste, desto weniger wäre folgerichtig für Handgeld und Gehalt bei Mazraoui übrig.
Auf Mazraoui zu verzichten kommt für die Münchner jedenfalls nicht in Frage. "Einen großen Plan B für Mazraoui gibt es nicht. Sie wollen unbedingt den Spieler und sind da zuversichtlich", erklärte Christian Falk.
Nottingham-Profi Djed Spence ist hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Option. "Intern wird gezweifelt, dass er die Qualität mitbringt für Bayern", ließ er verlauten. Bei Ridle Baku dürfe sich der Verein "inzwischen auch Recht geben", dass man sich gegen seine Verpflichtung entschieden hat.
Kein neuer Innenverteidiger geplant: Verantwortliche honorieren Entwicklung von Nianzou
Aufgrund der fehlenden zweiten Top-Option neben Mazraoui kann auch das Thema Innenverteidigung noch nicht zu den Akten gelegt werden.
"Der Plan ist, keinen Innenverteidiger zu verpflichten, weil sie davon ausgehen, dass Mazraoui kommt, aber wenn das am Ende scheitern sollte, könnte es schon sein, dass man noch mal einen Innenverteidiger sucht", beschrieb Falk die Pläne der Bayern.
Die positive Entwicklung von Tanguy Nianzou dürfte hierbei aber auch eine Rolle spielen. "Zuletzt gab es Lob, er hat sich entwickelt und Nagelsmann hat ihn als kopfballstärksten Verteidiger beschrieben", merkte der Bayern-Insider an, gab aber auch zu bedenken, dass man "im Vorstand etwas skeptisch war, ob er die Qualität mitbringt". Nun habe man aber "Hoffnung, dass er sie doch entwickelt".
Ob Nagelsmann mit der Lösung als Süle-Nachfolger voll und ganz zufrieden ist, bleibt schwierig zu bewerten. "Er gibt ja ab und zu einen Wunschzettel nach oben ab und da stand definitiv auch 'Innenverteidiger' drauf, aber der Verein macht ihm auch klar, dass in Corona-Zeiten nur bedingt Wünsche erfüllt werden können. Demnach sehen die Verantwortlichen derzeit vor, nur einen Rechtsverteidiger und einen zentralen Mittelfeldspieler zu holen."
Schlotterbeck vor BVB-Wechsel: Beim FCB könnte man "neidisch" werden
Damit läuft der FCB aber auch Gefahr, mit Nico Schlotterbeck einen talentierten deutschen Innenverteidiger zu verpassen. Machen die Münchner damit einen Fehler? "Ich fände, ja. Er ist noch nicht bei 100 Prozent Reifegrad und Erfahrung, aber er bringt was mit. Außer seiner Qualität vor allem auch die passende Mentalität. Daher glaube ich schon, dass er sehr gut zu Bayern passen würde", findet Falk.
Der Fußballchef der BILD kann sich zudem auch gut vorstellen, "dass man bei der EM 2024 oder vielleicht schon bei der WM 2022 neidisch nach Dortmund schaut, weil die deutsche Innenverteidigung mit Süle und Schlotterbeck aus Dortmundern besteht".
Falk verwies zudem auf das Interesse der Dortmunder an David Raum und merkte an, dass mit Thilo Kehrer oder Benjamin Henrichs auch noch ein Vierter hinzukommen könnte. "Wenn vier deutsche Dortmunder die Achse der Nationalmannschaft bilden, weiß ich nicht, ob die Bayern das gerne sehen", fügte er hinzu.
Vielleicht kommt es ja dann in zwei, drei Jahren dazu, dass der FC Bayern mal wieder in Dortmund wildert. Nach dem Motto 'gestern Leipzig, heute Amsterdam und morgen Dortmund' könnte man dem Rivalen durchaus einen Stich versetzen.
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