Bayer Leverkusen gegen Saarbrücken ohne Probleme - Demirbay überragt
Von Jan Kupitz

Bayer Leverkusen hat die Pflichtaufgabe gegen den 1. FC Saarbrücken ganz souverän erledigt und ohne Probleme das Finale im DFB-Pokal erreicht. Am Ende hieß es 3:0 für den Bundesligisten, der mit dem Viertligisten vor allem in der ersten Hälfte Katz und Maus spielte.
Tore:
0:1 Diaby (11.)
0:2 Alario (19.)
0:3 Bellarabi (58.)
1. Tor
Hradecky erlebte gegen den Underdog einen weitestgehend ruhigen Abend und musste sich nur zu Beginn der zweiten Hälfte mal zeigen. Als er dort gebraucht wurde, war er aber auch da.
2. Abwehr
In der Innenverteidigung hatten Sven Bender und Edmond Tapsoba wie erwartet nur wenig Mühe mit den Saarbrückern, die quasi ohne Mittelstürmer aufliefen. Da das Spiel früh entschieden war, nahm Peter Bosz seine beiden Abwehrstars auch vorzeitig runter, um sie zu schonen.
Mitchell Weiser und Wendell bildeten am Dienstagabend die Außenverteidigung und schalteten sich häufig in die Offensive ein. Auch bei ihnen gilt: Defensiv kaum gefordert und daher ohne Probleme.
3. Mittelfeld
Demirbay wurde im Vorfeld von Saarbrückens Coach Kwasniok in den Himmel gelobt - auf dem Feld zeigte der Ex-Hoffenheimer dann auch, was in ihm steckt. Der Mittelfeldspieler führte ganz souverän die Regie im Mittelfeld und schickte herrliche Chip-Bälle in den Rücken der gegnerischen Abwehr. Einer davon führte zum 0:1 durch Diaby. Das 0:2 leitete Demirbay mit ein, das 0:3 bereitete er ebenfalls direkt vor. Bockstark!
Nebenmann Aranguiz ließ es dagegen ein wenig gelassener angehen und achtete vor allem darauf, dass der Underdog keinen Konter fahren konnte. Wie gewohnt war der Chilene der Ruhepol im Bayer-Spiel.
Viele Bayer-Fans hatten ihn gefordert, gegen Saarbrücken bekam Paulinho dann endlich mal wieder eine Bewährungschance in der Startelf. Der junge Brasilianer wurde im offensiven Mittelfeld häufig in Szene gesetzt, ließ aber die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Ein ziemlich unglückliches Spiel für Paulinho, der einer der schwächeren Leverkusener war und gut und gerne einen Dreierpack hätte erzielen können (oder besser: müssen).
4. Sturm
Die beiden Youngster Wirtz und Diaby durften sich gegen Saarbrücken auf den offensiven Flügelpositionen in der Startelf beweisen. Insbesondere Diaby lieferte ein ganz starkes Spiel ab und war vom Viertligisten häufig nur per Foulspiel zu stoppen. Das frühe 0:1, das seinem Team schnell jeglichen Druck nahm, erzielte der Franzose per technisch starker Direktabnahme.
Wirtz erwischte dagegen einen schwächeren Abend und konnte sich nicht wie gewünscht in Szene setzen. Zur Halbzeit war für den Youngster bereits Schluss.
Im Sturmzentrum tat Alario genau das, was von ihm erwartet wurde: er knipste. Häufig allein gegen drei Innenverteidiger hatte es der Argentinier zwar nicht immer leicht, doch bei seinem Treffer zum 0:2 bewies er seinen Torinstinkt. Danach war die Messe auch mehr oder weniger gelesen.
5. Einwechselspieler
Bereits zur Halbzeit kamen Jonathan Tah (für Tapsoba) und Karim Bellarabi (für Wirtz) ins Spiel. Tah fügte sich nahtlos in die Abwehrkette ein, Bellarabi erzielte per trockenem Abschluss das 3:0. Aufgrund einer Muskelverletzung musste der Flügelflitzer aber vorzeitig das Feld wieder verlassen - da Leverkusen zu diesem Zeitpunkt alle fünf Wechsel aufgebraucht hatte, musste man die Schlussminuten in Unterzahl bestreiten.
Nach rund einer Stunde kamen Kevin Volland (für Diaby) und Aleksandar Dragovic (für Bender) ins Spiel, kurz darauf durfte sich auch Exequiel Palacios (für Aranguiz) noch beweisen. Große Akzente setze das Trio allerdings nicht mehr.
Im Vorfeld war Partie war bereits geunkt worden, dass es doch typisch Bayer Leverkusen wäre, wenn die Werkself gegen den Underdog aus Saarbrücken stolpern würde. Doch nichts da! Die Rheinländer lieferten von der ersten Minute an eine blitzsaubere Leistung ab - das frühe Führungstor spielte ihnen natürlich in die Karten. Vor allem Kerem Demirbay und der umtriebige Moussa Diaby wussten in einer souverän auftretenden Bayer-Elf zu gefallen.
Der 1. FC Saarbrücken muss sich aber auch den Vorwurf gefallen lassen, dass die Partie viel zu defensiv und ängstlich angegangen wurde. In der ersten Hälfte bildeten die Saarländer quasi zwei Fünferreihen vor dem eigenen Kasten - offensive Nadelstiche waren folglich Fehlanzeige, Leverkusen erdrückte das Team in der eigenen Hälfte. Erst in der zweiten Halbzeit wurde Saarbrücken etwas mutiger und gab eine bessere Figur ab. Bayer 04 geriet aber zu keinem Zeitpunkt in Gefahr und spielte die Partie wie ein Spitzenteam herunter!