Auch in der dritten Saison kein Faktor: Der unrühmliche Werdegang von Max Meyer bei Crystal Palace

In der Versenkung verschwunden: Bis 2021 steht Max Meyer bei Crystal Palace unter Vertrag
In der Versenkung verschwunden: Bis 2021 steht Max Meyer bei Crystal Palace unter Vertrag / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images
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Vor mehr als zwei Jahren gingen Max Meyer und der FC Schalke 04 im Streit auseinander. Das Eigengewächs wechselte daraufhin ablösefrei zu Crystal Palace. Bei den Eagles kommt er aber auch in seiner dritten Saison nicht in Fahrt.

"Ich rede von dem Weltklasse-Spieler Max Meyer, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler sein wird und der aller Voraussicht nach zur Weltmeisterschaft nach Russland fährt", soll Max Meyers Berater Roger Wittmann in einem Gespräch mit dem damaligen Sportvorstand des FC Schalke 04, Christian Heidel, im Frühjahr 2018 gesagt haben. "Wenn wir von dem gleichen Spieler sprechen, dann kannst du mir ein Angebot schicken."

Die angepeilte Vertragsverlängerung zwischen Schalke und Meyer entwickelte sich zu einer Schlammschlacht, in der Meyer selbst unter anderem Mobbing-Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber erhoben hatte. In dem öffentlichen Wortgefecht meldete sich Wittmann, der gegen Heidel schoss und in einem Interview mit Sky erklärte, er habe verdeutlichen wollen, über welchen Max Meyer gesprochen werden soll: "Nicht den, den du wegschicken wolltest, sondern den Max Meyer, der ein internationaler Klassespieler werden kann." Denn so etwas wie Weltklasse könne Heidel "gar nicht beurteilen".

Aus mehr wurde immer weniger: Crystal Palace hat keine Verwendung für Meyer

Ob Weltklasse oder internationale Klasse - Meyer kann keines dieser Attribute zugeschrieben werden. Stattdessen ist er bei Crystal Palace in der Versenkung verschwunden. Bis 2021 steht er beim Premier-League-Verein aus London unter Vertrag, an eine Verlängerung dürfte keine der beiden Parteien denken.

Max Meyer auf dem Fußballplatz - ein seltenes Bild
Max Meyer auf dem Fußballplatz - ein seltenes Bild / Sebastian Frej/MB Media/Getty Images

Am Ende der Premierensaison standen immerhin 36 Pflichtspieleinsätze über 2.032 Einsatzminuten sowie zwei Tore und drei Vorlagen zu Buche, in der vergangenen Saison waren es allerdings nur noch 17 Einsätze über 761 Minuten. Nach zwei Startelfeinsätzen an den ersten beiden Spieltagen wurde Meyer wieder aussortiert, kam erst im Dezember regelmäßig zum Zug - doch nach dem Jahreswechsel und dem Re-Start hatte für ihn der Platz auf der Bank Vorrang.

Nur noch Zuschauer

Auch in der aktuellen Spielzeit scheint Meyer endgültig nur noch Bankdrücker zu sein. An den ersten vier Spieltagen der Premier League musste er von der Seitenlinie aus über 90 Minuten zusehen, beim 1:1 gegen Brighton & Hove Albion am vergangenen Sonntag wurde er nicht einmal mehr für den Kader nominiert. Die einzigen Hoffnungen ruhen auf den FA Cup und den EFL Cup, allerdings sind die Eagles nur noch in erstgenanntem Pokalwettbewerb vertreten.

Retrospektiv darf sich zurecht die Frage gestellt werden, ob Meyer und Wittmann sich einen Gefallen getan haben. Unter Domenico Tedesco hatte sich Meyer zum absoluten Stammspieler im defensiven Mittelfeld entwickelt, bei Crystal Palace ist er dagegen nie wirklich ein Faktor gewesen. Ein Ausweg ist nicht in Sicht.