Asamoah verrät: So habe ich Matriciani zu Schalke gelotst

Yannik Möller
Henning Matriciani
Henning Matriciani / Lars Baron/GettyImages
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Nach dem Revierderby gab es viel Lob für Henning Matriciani, sowohl von Thomas Reis, als auch von den Fans. Viele schätzen sein unermüdliches Engagement, wenngleich er nicht der beste Fußballer ist. Gerald Asamoah hat nun verraten, wie er ihn damals zu Schalke 04 gelotst hat.

Diverse Bilder mit dem Ballon d'Or, die Bezeichnung 'Goat' und ganz viel Lob. Auf Henning Matriciani ist nach dem 2:2-Remis im Revierderby so einiges eingeprasselt. Es war das dritte Spiel in Serie, das er aus der Startelf heraus absolvieren durfte, während er als Linksverteidiger aushelfen musste.

Ihm selbst, dem Trainerteam und auch den Fans ist klar: Er ist fußballerisch nicht der Beste, doch durch seinen unermüdlichen Einsatz im Training und in den Spielen hat er schon so manchen Kritiker zum Fan gemacht. Exemplarisch dafür dürfte seine Grätsche vom Samstag anzusehen sein, mit der er einen freien Abschluss verhinderte. So laut, wie die Arena diese Szene bejubelte, wurde so manches Tor nicht gefeiert.

Er selbst ließ sich vom kurzweiligen Hype aber nichts anmerken. Matriciani betonte: "Dass ich der König bin gerade, würde ich nicht sagen. Ich bin ganz normal einer aus der Mannschaft. Da freut man sich, lächelt einmal. Spaß muss sein."

"Da ist er wieder, der alte Mann": Asamoah erinnert sich an seine Matriciani-Entdeckung

Die Geschichte, wie das Geburtstagskind vom Dienstag zu Schalke 04 gekommen ist, ist bereits einige Male erzählt worden: Der gelernte Physiotherapeut, der beim SV Lippstadt sowohl gearbeitet, als auch gekickt und anschließend den Weg auf Schalke von der zweiten Mannschaft zu den Profis genommen hat.

Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. In einer Medienrunde hat Gerald Asamoah nun erzählt, wie er ihn im Sommer 2020 verpflichtet hat.

"Das war lustig, als ich ihn zum ersten Mal angerufen habe. Er wollte gar nicht wahrhaben, dass ich es bin", erinnerte sich der Team-Manager (via WAZ). "Ich habe gesagt, wir hätten Interesse, ob wir uns mal treffen können."

Asamoah verriet auch, dass dieser Wechsel überhaupt nicht so einfach war, wie vielleicht zu vermuten ist. Angesichts der laufenden Ausbildung waren weder die Familie, noch seine Freundin allzu sehr von diesem gewagten Schritt angetan. Sie seien zunächst "nicht so richtig für den Wechsel gewesen". Der heute 23-Jährige hat sich aber durchgesetzt: "Ich habe ihm einen Zweijahresvertrag mit Option angeboten und er ist gekommen."

Henning Matriciani, Donyell Malen
Matriciani im Duell mit Donyell Malen / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Zum ersten Mal gesehen hat er ihn bei einer Spielvorbereitung der zweiten Mannschaft. Damals hatte Matriciani in der Innenverteidigung gespielt. In der Partie gegen Königsblau ist er dann als Rechtsverteidiger aufgelaufen. Auch Asamoah konnte erst nicht glauben, wie jung der Lippstädter doch war. Ein Thema, das aufgrund der fehlenden Haarpracht immer mal wieder aufkommt, inzwischen und zurecht aber abnimmt.

"Das hat er okay gemacht", so die Erinnerung. "In der letzten Minute sprintet er dann über den ganzen Platz, legt den Ball quer und wir verlieren 0:2 - ich habe danach nur gesagt: 'Da ist er wieder, der alte Mann'."

Bei allem Spaß war Asamoah aber auch von der Flexibilität beeindruckt. Immerhin lief er wiederum eine Woche später als Linksverteidiger auf. "Da habe ich nur gedacht: Kann nicht sein, der spielt ja überall und ist ein Mentalitätsspieler. Und er hat ein Tor vorbereitet", führte er die damaligen Gedanken aus. So enstand die Entscheidung, ihn nach Gelsenkirchen zu holen.

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