"Ein einziges Ärgernis": Signal-Iduna-Chef kritisiert BVB-Fans deutlich

Die "Für immer Westfalenstadion"-Choreografie der BVB-Fans
Die "Für immer Westfalenstadion"-Choreografie der BVB-Fans / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Beim letzten Heimspiel zeigten die Fans von Borussia Dortmund ihre Verbundenheit zu ihrem Stadion. Allerdings mit Bezug auf den Namen "Westfalenstadion", und nicht mit dem "Signal-Iduna-Park". Deshalb müssen sie sich nun deutliche Kritik vom Signal-Iduna-Chef anhören.

Im Jahr 2006 kam es zum Namenswechsel: Aus dem Westfalenstadion wurde der Signal-Iduna-Park. Die Namensrechte wurden bis 2031 verkauft, wodurch etwa 100 Millionen Euro eingenommen werden.

Viele Fans von Borussia Dortmund nennen ihre Arena aber noch immer Westfalenstadion. Teils unbeabsichtigt und aufgrund der schlichten Verbundenheit zum Namen, teils aber auch absichtlich. So auch beim letzten Heimspiel, als eine Choreografie diesen Namen ganz groß in den Fokus rückte.

Eine Szene, die für die einen Emotionalität, Dankbarkeit und eben jene Verbundenheit ausdrückte. Für Ulrich Leitermann, den Vorstandsvorsitzenden von Signal Iduna, habe das aber viel eher "Schmerzen" bedeutet.

Westfalenstadion-Banner "ein einziges Ärgernis" für Signal-Iduna-Chef

Das erklärte er im Gespräch mit den Ruhrnachrichten. "Das tut weh, vor allen Dingen, wenn man die Historie kennt. Seit 17 Jahren heißt diese Fußballstätte Signal-Iduna-Park. Dem Verein hat es damals extrem geholfen", berichtete er von seiner Gefühlswelt angesichts der Choreografie. Die auf der Südtribune regelmäßig zur Schau gestellten Choreos lobte Leitermann zwar als "grundsätzlich exorbitant kreativ und sehr beeindruckend", doch in diesem Fall war das große Banner "wenig wertschätzend".

Mit deutlichen Worten kritisierte er den Vorgang: "Für mich ist das inakzeptabel, wenn man bedenkt, wie sehr wir diesen Verein seit langer Zeit unterstützen und ihm auch zur Seite standen, als andere keinen Cent mehr geben wollten." Damit bezog sich Leitermann auf das langjährige Sponsoring, das weit über die Namensrechte am Stadion hinausgeht.


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Man dürfe auch die Wirkung dieser Choreografie "nicht unterschätzen", warnte er weiter und führte aus: "Das lief sogar in der Tagesschau. Für uns war das ein einziges Ärgernis. Es ist eine Sisyphusarbeit, die wir seit 17 Jahren leisten, und beim Spiel gegen Union Berlin gab es einen heftigen Rückschlag, weil diese Darstellung auch wieder Bilder erzeugt in den Köpfen der Menschen."

So habe die Signal Iduna beispielsweise große Rücksicht auf die Farbgebung genommen, ist die Versicherungsfirma doch eigentlich in blau und weiß gehalten - nicht ganz so wie das Stadion. Auch daraus ergebe sich also eine "Erwartungshaltung, dass die Fans jetzt auch Rücksicht nehmen auf uns, die wir den Verein mit tragen".

Angesprochen auf die Chance, angesichts der Sehnsucht nach dem Westfalenstadion den Namen des Stadions für einen Spieltag zu tauschen, zeigte sich Leitermann wenig diplomatisch: "Genau das werden wir auf keinen Fall tun. Diese Chance haben sich die Fans genommen, dieser Tag ist verbraucht."


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