Ärger um Zeefuik-Transfer: Groningen zwischen Southampton und Hertha BSC

 Deyovaisio Zeefuik möchte nach wie vor nach Berlin wechseln
Deyovaisio Zeefuik möchte nach wie vor nach Berlin wechseln / ANP Sport/Getty Images
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Es droht eine Art Schlammschlacht um den geplanten Transfer von Deyovaisio Zeefuik zu entstehen: Der FC Groningen soll einen Wechsel zum FC Southampton bevorzugen, während der Rechtsverteidiger unbedingt für Hertha BSC spielen möchte. Eine Einigung ist noch nicht abzusehen.

In Deyovaisio Zeefuik sieht Bundesligist Hertha BSC seinen neuen Rechtsverteidiger. Der 22-Jährige spielt seit seiner Leihe von Ajax Amsterdam im Frühjahr 2018 für den FC Groningen, der in der angebrochenen Eredivisie-Saison den achten Tabellenplatz belegte.

Der Vertrag des Verteidigers läuft bereits im nächsten Sommer aus, sodass die Niederländer noch in dieser Sommerpause eine Ablöse für ihn herausschlagen können und das definitiv auch wollen. Das Problem: Der Verein steht zwischen zwei Stühlen.

Zeefuik will nach Berlin, Groningen ihn nach Southampton transferieren: Gespräche stocken

Auf der einen Seite hat der FC Southampton ein ernsthaftes Interesse an Zeefeuik. Der Scout Piet Buter erklärte gegenüber Voetbal International, dass sich die Saints schon länger mit ihm auseinandersetzen (via transfermarkt.de): "Wir haben Zeefuik letzte Saison intensiv verfolgt [...]. Letztlich haben wir ihn als erstes Ziel auf unsere Liste gesetzt." Zudem, so Buter weiter, deuteten alle Vorzeichen auf einen unkomplizierten Wechsel hin: "Die Klubs erzielten schnell eine Einigung. Zeefuik hatte anschließend über Skype Kontakt mit unserem Trainer [Ralph Hasenhüttl, Anm.] und man wurde über einen Vertrag einig."

Sieht sein Ziel in Hertha BSC: Deyovaisio Zeefuik
Sieht sein Ziel in Hertha BSC: Deyovaisio Zeefuik / ANP Sport/Getty Images

Southampton soll ungefähr sechs Millionen Euro plus weitere Bonuszahlungen bieten. Ein Paket, das Groningen sehr gerne annehmen würde und dementsprechend versucht, den Niederländer in die Premier League zu schicken. Der hat allerdings bereits öffentlich erklärt, dass sein klar favorisiertes Ziel Bundesligist Hertha BSC ist. Die Berliner sollen allerdings nur etwa vier Millionen Euro bieten, was dem FC Groningen selbstverständlich nicht passt.

Gegenüber RTV Noord lederte Zeefuik gegen den Sportlichen Leiter Mark-Jan Fledderus: "Das Problem ist, dass Fledderus einen Wechsel zu Southampton will und mich dorthin drückt. Er will angeblich nur das Beste für mich, aber ich will selbst über meine Karriere entscheiden. Wenn er sich weiterhin so verhält, werde ich am Ende der Saison eben ablösefrei zur Hertha gehen."

Mit Mark-Jan Fledderus hat Zeefuik großen Ärger
Mit Mark-Jan Fledderus hat Zeefuik großen Ärger / VI-Images/Getty Images

Im Klartext: Der Verteidiger will und wird sich gegen einen Transfer nach England stemmen, während sein aktueller Klub ihn dort lieber sehen würde. Einem Vorwurf, die Berateragentur des Spielers sei für den Stopp und den Ärger verantwortlich, stellte man sich entgegen: Viel mehr sei das Interesse Zeefuiks von entscheidender Bedeutung, sodass die Agenten stets versuchen würden, ihren Mandanten "bestmöglich zu unterstützen".

Gespräche wohl nicht mehr möglich: Zeefuik will den Wechsel zur Hertha

Zurzeit deutet alles auf einen zähen Streit hin. Fledderus sieht das Premier-League-Thema als noch nicht beendet an, schließlich müsse derzeit mit zwei Vereinen verhandeln, während es "einen großen Unterschied zwischen den Angeboten" gebe. Ein klärendes Gespräch lehnt Zeefuik mittlerweile ab. Es würde ihn ohnehin nur der Versuch erwarten, ihn nach Southampton zu locken, so der Spieler. Dass er diesen Wechsel aber ablehne, habe er auch schon dem zuständigen Geschäftsführer mitgeteilt.

Ob Berlin also noch einen Durchbruch herbeiführen kann, scheint offen zu sein. Denkbar ist es, dass sich der Hauptstadtklub zunächst um einen anderen Rechtsverteidiger bemüht, der beispielsweise per Leihe kommen und die Zeit zum möglicherweise ablösefreien Transfer im nächsten Sommer überbrücken könnte. Die Situation ist verfahren.