Argentinien schlägt Polen mühelos und wird Gruppensieger - Spielbericht & Netzreaktionen

Argentinien bejubelt den Achtelfinaleinzug
Argentinien bejubelt den Achtelfinaleinzug / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
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Argentinien steht als Gruppensieger im Achtelfinale der WM - und entgeht somit auch Titelverteidiger Frankreich in der Runde der letzten 16. Gegen völlig wehrlose Polen setzte sich Argentinien am letzten Spieltag der Gruppe mit 2:0 durch.

Tore:
1:0 Mac Allister (46.)
2:0 Alvarez (67.)


Die Ausgangslage vor dem finalen Gruppenspiel war klar: Polen reicht ein Punkt, Argentinien nicht zwingend. Dementsprechend lag der Druck ganz klar bei Lionel Messi und Co., denen das völlig überraschende Aus schon in der Gruppenphase drohte. Apropos Messi: bei schlechtem Verlauf wäre das Spiel gegen Polen das letzte WM-Spiel von La Pulga überhaupt! Historie lag also - zumindest hypothetisch - in der Luft.

Von Beginn an zeigte sich dann auch genau das Bild, das die Ausgangslage versprochen hatte: Polen ließ Robert Lewandowski einsam an der Mittellinie stehen und verteidigte ansonsten mit zehn Mann. Argentinien hingegen war ständig im Ballbesitz und suchte eine Lücke im polnischen Bollwerk.

Meist waren es Einzelaktionen, vorgetragen von Lionel Messi, Angel di Maria oder Julian Alvarez, die für Gefahr sorgten. Obgleich Polen extrem tief stand, kam Argentinien immer wieder zu gefährlichen Abschlussituationen.

Der hohe Aufwand machte sich schließlich bezahlt: nach einer Großchance von Alvarez, vereitelt vom erneut überragenden Wojciech Szczesny, brachte der Stürmer von Manchester City den Ball noch einmal hoch an den zweiten Pfosten, wo Szczesny am Ball vorbeischlug und stattdessen Messi traf. Nach Ansicht der Bilder entschied der Unparteiische auf Elfmeter - eine äußerst harte Entscheidung.

Lionel Messi, wer auch sonst, schnappte sich den Ball - und scheiterte an Sczesny, der die Ecke ahnte! Für den Schlussmann von Juventus Turin ist es bereits der zweite gehaltene Elfmeter in der Gruppenphase, für La Pulga hingegen der schon zweite verschossene!

Auch im zweiten Durchgang ging das Spiel Argentinien gegen Szczesny weiter, dieses Mal aber mit direktem Ertrag: nach einer knappen gespielten Minute fand Rechtsverteidiger Molina mit seiner Flanke Mac Allister, der den Ball in die linke untere Ecke wurschtelte - die völlig überfällige Führung und zugleich das erste Länderspieltor des offensiven Mittelfeldspielers von Brighton & Hove Albion.

Für Polen wurde es langsam ungemütlich, da Mexiko im Parallelspiel einen Doppelschlag nach der Halbzeit landete und damit nah dran an den punktgleichen Polen waren.

Lewandowski und Co. verweigerten aber weiterhin unbeeindruckt den Ballbesitz und überließen Argentinien komplett das Feld. Keine gute Idee, denn Argentinien bekam langsam richtig Bock auf Fußballspielen.

Eine der schönen Kombinationen fand dann ihr Ziel: Alvarez wurde im Strafraum gefunden und vollstreckte wunderschön in den rechten oberen Winkel. Nach knapp 70 absolvierten Minuten stand es damit auf beiden Plätzen 2:0 - und somit würde die Fair-Play-Statistik zwischen Polen und Mexiko über das Weiterkommen entscheiden, da direkter Vergleich und Torverhältnis gleich ausfielen.

Und Argentinien ließ nicht locker. Erst scheiterte Messi frei vor Szczesny, dann traf Alvarez nur das Außennetz - Polen wackelte nun gehörig!

In der Schlussviertelstunde plätscherte das Spiel dann etwas vor sich hin. Polen unternahm weiterhin nicht einmal im Ansatz den Versuch, etwas mit dem Ball anzufangen - den Ball überhaupt zu haben. Unterdessen verwaltete Argentinien das Spiel und setzte gelegentliche Nadelstiche, die Polen allerdings zu verteidigen wusste.

Für Lewandowski und Co. war es weiterhin ein Spiel auf Messers Schneide: ein Tor von Argentinien oder im Parallelspiel von Mexiko und die Polen wären raus. Aufpassen musste die Mannschaft von Czeslaw Michniewicz auch darauf, keine Gelben Karten zu kassieren, um in der Fair-Play-Wertung weiter vor Mexiko zu bleiben.

Polen zitterte sich schließlich irgendwie durch - auch, da Argentinien irgendwann zwei Gänge rausnahm. Während das Spiel zwischen Argentinien und Polen mit 2:0 abgepfiffen war, lief im Parallelspiel noch die Nachspielzeit.

Dort hatte Mexiko phasenweise auf 3:0 gestellt, der Treffer wurde allerdings zurückgenommen. In der Nachspielzeit fiel dann tatsächlich das 2:1 für Saudi Arabien, Polen qualifizierte sich also dank der Tordifferenz für das Achtelfinale. Dort wartet Weltmeister Frankreich, gegen den Polen mit der heute gezeigten Leistung nicht den Hauch einer Chance haben wird.


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