All the way up: Der Karriere-Boost von Marco Friedl im Überblick

Marco Friedl (22) ist bei Werder Bremen zum absoluten Leistungsträger avanciert
Marco Friedl (22) ist bei Werder Bremen zum absoluten Leistungsträger avanciert / Stuart Franklin/Getty Images
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Marco Friedl schmälert die Defensivsorgen des SV Werder Bremen und avanciert mehr und mehr zum Nonplusultra in der Abwehrkette des Bundesligisten. Warum Chefcoach Florian Kohfeldt verständlicherweise auf den Jungspund setzt, beweisen die folgenden Zahlen, Daten und Fakten. Der Karriere-Boost des Österreichers im Überblick:


1. Antizipationsboss: Friedl hält die Zentrale dicht

Marco Friedl gehört zu den Top-3 Verteidigern in puncto Antizipation
Marco Friedl gehört zu den Top-3 Verteidigern in puncto Antizipation / Oliver Hardt/Getty Images

Als Backup - vorerst per Leihe - vor fast drei Jahren an die Weser gewechselt, hat Marco Friedl den Sprung ins kalte Wasser überraschend stark gemeistert. Nachdem der gelernte Innenverteidiger in der abgelaufenen Saison besonders häufig den verletzten Ludwig Augustinsson auf der linken Seite vertrat, steht der zentrale Defensivmann mittlerweile wie ein Fels in der Brandung - am liebsten neben Abwehr-Oldie Ömer Toprak. In dieser Saison verpasste der 22-Jährige noch keine einzige Ligaminute.

Wie ein Fels in der Brandung trifft es tatsächlich ziemlich gut: Hinter Ellyes Skhiri (25) und Diadie Samassekou (22) ist Friedl nämlich der Spieler der Liga, der in der laufenden Saison die meisten gegnerischen Pässe abfing - 21 an der Zahl (via fussballstats).

2. Verlagerungsmonster: Friedl mit Ligabestwert

Querpass auf Außen? Für Friedl kein Problem!
Querpass auf Außen? Für Friedl kein Problem! / TF-Images/Getty Images

Doch Friedl bewies bis dato nicht nur den richtigen Riecher, sondern auch die nötige Raffinesse für einen starken Spielaufbau. Im fussballstats-Ranking der erfolgreichen Seitenwechsel hat der Bremer die Nase klar vorn. Kein anderer Spieler der Bundesliga verlagerte das runde Leder so oft erfolgreich wie Friedl - mit 55 Pässen über eine Distanz von mindestens 40 Metern bildet der Linksfuß den Ligabestwert.

3. Friedl, der König auf dem Thron

Genießt auch bei den Fans hohes Ansehen: Friedl, der König auf dem Thron
Genießt auch bei den Fans hohes Ansehen: Friedl, der König auf dem Thron / TF-Images/Getty Images

Nicht nur Friedl, sondern auch 90min ist Antizipationsboss. Zugegeben: Diese Entwicklung ließ sich bereits ableiten. Wie dem auch sei, auf jeden Fall stieß Friedl Werder-Käpt'n Niklas Moisander vom Thron. Der 35-jährige Finne ist einfach zu alt für die Startelf, hat seinen Zenit erreicht und scheint aufgrund seiner fehlenden Schnelligkeit und seines durchwachsenen Spielaufbaus einfach nicht mehr bundesligareif.

Friedl bringt stattdessen frischen Wind in die Abwehrzentrale des SVW. Sein starkes Stellungsspiel tut den Grün-Weißen dabei ebenso gut wie seine spielerischen Ansätze.

4. Debüt im Nationalhemd

Marco Friedl bei seinem Debüt für die österreichische A-Nationalmannschaft
Marco Friedl bei seinem Debüt für die österreichische A-Nationalmannschaft / JOHANN GRODER/Getty Images

Bei Friedl läuft es einfach rund. Grund genug für Österreichs Nationaltrainer Franco Foda, den bissigen Jungspund endlich auch in den Kader seines Heimatlandes zu berufen. Am 7. Oktober dieses Jahres war es schließlich so weit: Friedl stülpte erstmalig das Hemd der österreichischen A-Nationalmannschaft über und beackerte im Freundschaftsspiel gegen Griechenland (2:1) gleich einmal für die vollen 90 Minuten die linke Seite.

In den darauffolgenden Partien der UEFA Nations League fehlte Friedl nicht etwa mangels erbrachter Leistungen, sondern weil Werder seinen Nationalspielern schlicht die Reise zu den Nationalmannschaften pandemiebedingt verboten hatte. Dass Foda schnellstmöglich auf Friedl zurückgreifen wird, steht derzeit außer Frage.

5. Vom Kumpel gelernt: Alaba als Vorbild

Gute Freunde: Friedl und Alaba tauschen sich nach der Partie aus
Gute Freunde: Friedl und Alaba tauschen sich nach der Partie aus / Pool/Getty Images

Seinen unglaublichen Karriere-Boost hat Friedl ein Stück weit auch seinem Landsmann und guten Kumpel David Alaba zu verdanken. Den kennt er aus seiner Zeit beim FC Bayern. Knapp zehn Jahre durchlief Friedl sämtliche Jugendmannschaften des deutschen Rekordmeisters. Alaba ist für ihn Kumpel und Vorbild zugleich.

"Sportlich und privat sprechen wir über alles", verriet Friedl einst der AZ und fügte an: "Sportlich kann ich viel von ihm lernen, er spielt ja auf der gleichen Position und schon seit Jahren auf Topniveau." Das Niveau eines David Alaba hat Friedl zwar noch längst nicht erreicht, doch er befindet sich weiter auf dem richtigen Weg.