Abstieg einkalkuliert? Gisdols Vertrag in Köln gilt auch für die 2. Liga

Markus Gisdol.
Markus Gisdol. / Lars Baron/Getty Images
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Der 1. FC Köln muss gegen den FC Schalke gewinnen, damit nicht plötzlich Kontakt zu den direkten Abstiegsrängen besteht. Trainer Markus Gisdol steht ohnehin schon länger in der Kritik, dürfte aber auch bei Niederlage bleiben - sein Vertrag liefe auch bei einem Abstieg weiter.

Am Mittwochabend kommt es zum Kellerduell in der Bundesliga, wenn der 1. FC Köln den FC Schalke 04 empfängt (alle Infos zum Spiel gibt es hier). Der 16. spielt gegen den Tabellenletzten. Für die Kölner ist es sowohl eine große Chance, die Schalker (und Mainzer, die bereits verloren haben) weit hinter sich zu lassen, als auch ein großes Risiko, dass die Königsblauen auf dem direkten Abstiegsplatz plötzlich zwei Punkte dran sind.

Bei einer Niederlage dürfte die Luft für Markus Gisdol noch dünner werden, als sie ohnehin schon ist. Der Trainer steht eigentlich schon seit Saisonbeginn unter großem Druck, weil er die bereits mit einer Sieglos-Serie, die im März begonnen hatte, startete. Erst am neunten Spieltag und nach 18 Partien insgesamt holte Gisdol den ersten Dreier. Mittlerweile kam nur ein weiterer hinzu, der Abstieg droht. Vor allem bei einer Pleite gegen Schalke.

Sportdirektor Horst Heldt lässt aber eigentlich nichts auf Gisdol kommen. Er möchte endlich diesen ewigen Teufelskreis der ständigen Trainerentlassungen beenden und konstant etwas aufbauen. Deshalb hat er Gisdols Vertrag auch bis 2023 verlängert. Selbst bei einem Abstieg müsste es nicht zur Trennung kommen: Wie die Sport Bild berichtet, gilt das Arbeitspapier auch für die 2. Bundesliga!

Horst Heldt.
Horst Heldt. / Frederic Scheidemann/Getty Images

Bei einer vorzeitigen Entlassung würde eine sofortige Abfindung von einer Million Euro fällig. Die Weichen für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen dem 1. FC Köln und Markus Gisdol sind also in jedem Fall gestellt. Die Frage ist allerdings: Können die Kölner das bei anhaltendem Misserfolg wirklich durchziehen? Haben sie tatsächlich einen möglichen Abstieg einkalkuliert?

Heldt kann nicht mehr zurück

Ob es den Fans der Domstädter schmeckt, dass der Verein sich so dermaßen an einen Trainer klammert, der bis auf eine Serie kurz nach Amtsübernahme bislang kaum Erfolg hatte, darf bezweifelt werden. Dass Heldt Konstanz in den Verein bringen will, ist löblich. Vielleicht war er aber auch ein wenig Vorschnell, den Vertrag zum Ende der vergangenen Saison hin, als es schon nicht mehr lief und ohne jede Not, gleich bis 2023 zu verlängern. Heldt kann jetzt nicht mehr oder nur mit einem großen Fehlereingeständnis zurück.