Geisterspiele in Bremen: Dialog mit Werder-Ultras gescheitert

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​Können Geisterspiele im ​Bremer Weserstadion stattfinden? Mit dieser Frage beschäftigen sich Verein und Stadt bereits seit geraumer Zeit. Auch die Werder-Fans werden immer mehr zum Faktor. Ein klärendes Gespräch schlug nun fehl.

Innensenator Ulrich Mäurer glaubt nicht an Geisterspiele in Bremen. Neben der gefährdeten Sicherheit für alle Beteiligten sieht der Politiker auch in den Fans der Grün-Weißen ein hohes Risiko. Wie die Bild berichtet, traten Mäurer, sowie Vertreter des SVW und einige Ultra-Beauftragte zusammen. Der Ausgang des Dialogs war nicht wie erhofft.

Die Fan-Gruppierungen lehnen Gespräche mit dem Innensenator ab. Damit sind jegliche Geisterspiele in Bremen gefährdet. Aus Sorge vor unzulässigem Zusammenkommen vor dem Stadion wurde bereits die Partie gegen ​Bayer Leverkusen frühzeitig abgesagt. "Ansammlungen von größeren Menschenmengen sind unzulässig. Daher habe ich versucht, mit den Ultras in einen Dialog zu kommen. Die Antwort war: 'Nein, danke. Mit Ihnen reden wir nicht.'", so Mäurer in der Bild.

Werder findet keinen Draht zu den Ultras

Ob der SVW am Wochenende des 16. Mai ein Geisterspiel austragen kann, ist vollkommen ungewiss. "Es ist also völlig offen, wie das weitere Vorgehen aussieht. Das bereitet Probleme. Ich kann mir kein Sonderrecht für den Fußball vorstellen, das am Ende so aussieht, dass sich Hunderte von Fans an einem Ort versammeln", so Mäurer weiter.

Werder hat seine Ultras schon seit längerem nicht mehr im Griff

Auch der Klub selbst will sich seit Wochen an die Fans richten. Durch die langen Proteste gegen den Verkauf des Stadionnamens, ist die Beziehung zwischen den Ultras und dem Klub erkaltet. Ein gemeinsamer Austausch ist kaum noch möglich. Geht es nach den Gruppierungen, sollte die ​Bundesliga-Saison sofort beendet werden.

Demnach ist vorstellbar, wie die Reaktion der Fans bei Spielen ohne Zuschauer ausfällt. Prinzipiell will Mäurer gewisse Freiräume lassen. "Es geht um die organisierten Fan-Gruppierungen aus der Ostkurve. Das sind diejenigen, die sich im Zweifel vor dem Stadion versammeln werden. Da wäre ein Signal, wie sie sich verhalten wollen, hilfreich." Dieses gab es nicht. Damit werden Geisterspiele in und um Bremen zum Risiko.

Auch andere Spielstätten gefährdet

Die Idee, dass man die ​Duelle der Bremer in umliegende Spielstätten verlegen könnte, ist damit ebenfalls in Gefahr. "Wenn zu befürchten ist, dass viele hundert Fans sich vor dem Stadion versammeln, haben wir ein Problem. Nicht nur in Bremen, auch in Hamburg und in Hannover gilt in Zeiten von Corona ein striktes Versammlungsverbot.“​

Bis zum angekündigten Neustart müssen alle Beteiligten auf einen Nenner kommen. Ansonsten drohen Werder ernsthafte Maßnahmen. "Geisterspiele sind nur vorstellbar, wenn neben anderen Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, die Fans zwingend zu Hause bleiben. Ich jedenfalls werde nicht zulassen, dass die Polizeibeamten für eine solch überflüssige Versammlung ihre Gesundheit riskieren."