Bestätigt: DFB gegen Spielausfälle bei Länderspielen versichert

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Der DFB hat offenbar vorgesorgt und bereits weit vor der aktuellen Corona-Krise eine Versicherung gegen Spielausfälle abgeschlossen. Wie Sport1 berichtet, soll der Deutsche Fußball-Verband in Fällen, in denen Spiele von einer dritten Seite abgesagt werden müssen, vorgesorgt haben.

Dies sei bereits beim abgesagten Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden 2015 in Hannover der Fall gewesen. Damals wurde der Testkick wegen einem drohenden Sprengstoffanschlag abgesagt. Die Versicherung greife demnach auch bei den gestrichenen Länderspielen gegen Italien und Spanien im März.

"Der DFB verfügt über eine Ausfallversicherung für seine Länderspiele, die auch im Falle der Länderspiele im März gegen Italien und Spanien greift. Diese Versicherung setzt eine Spielabsage von dritter Seite voraus. Sie hat zudem eine vertragliche Höchstsumme, ist also gedeckelt, und wird daher nicht alle Ausfälle des DFB abdecken", bestätigte DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge gegenüber Sport1.

DFB mit finanziellen Einbußen trotz Versicherung

Auch die möglichen Einnahmeverluste im DFB-Pokal sind mit dieser Ausfall-Versicherung abgesichert - zumindest in Teilen. Osnabrügge betonte jedoch auch, dass die möglichen Zahlungen der Versicherung kein vollwertiger finanzieller Ausgleich sind: "Trotz der zu erwartenden Versicherungssummen wird der DFB in allen Erlösbereichen mit erheblichen Ausfällen zu rechnen haben. Als vorsichtige Kaufleute erstellen wir hierzu Planungen, die ausweisen, dass im schlechtesten Fall mit einem Haushaltsdefizit von rund 50 Millionen Euro vor Steuern gerechnet werden muss, wenn die Situation bis zum Herbst anhält."

Die Spiele der Nationalmannschaft dienen dem Verband nach wie vor als Haupteinnahmequelle. Allein im Jahr 2018 setzte der DFB knapp 351 Millionen Euro um. Fast 85 Millionen Euro kamen allein aus den sieben Länderspielen in diesem Jahr. Weitere 50 Millionen Euro wurden aus der TV-Vermarktung generiert, 13,6 Millionen Euro kamen aus der Bandenwerbung und zehn Millionen aus Ticketeinnahmen. Allesamt Posten, die mit der Austragung der Spiele einher geht.

Noch keine Kurzarbeit in der DFB-Zentrale in Frankfurt

Noch hat der DFB aber 150 Millionen Euro auf der hohen Kante. Die Mitarbeiter wurden noch nicht in Kurzarbeit geschickt. Sparmaßnahmen kommen aber auch auf den Verband zu. "Die Sicherung der rund 500 Arbeitsplätze gehört für uns zum obersten Gebot, dem ordnen wir vieles unter. Wir spüren intern einen riesigen Zusammenhalt und eine große Solidarität untereinander. Von der sportlichen Leitung über das hauptamtliche Management bis hin zu jedem einzelnen Mitarbeiter - jeder bringt sich ein und leistet im Rahmen seiner Möglichkeiten Beiträge", sagte Osnabrügge. 

Es werde nun monatlich anhand der aktuellen Situation geprüft und besprochen, wie es weitergeht. ​Die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen ab 9. Mai ist jedenfalls groß in Fußball-Deutschland. Dann könnten auch die Halbfinals und das Endspiel im DFB-Pokal zumindest ausgespielt werden und dem DFB wichtige Einnahmen sichern.