Manchester United in der Krise: 6 mögliche Nachfolger für Solskjaer
Bevor ihr denkt, ihr hättet etwas verpasst: Nein, Ole Gunnar Solskjaer ist noch aktueller Trainer von Manchester United. Die Frage ist nur, wie lange noch. Momentan spielen Solskjaer und United im sportlichen Niemandsland. Nach acht Spieltagen stehen die stolzen Red Devils mir nur neun Punkten auf dem zwölften Platz. Im schnelllebigen englischen Fußball ist ein Trainerwechsel im Old Trafford wahrscheinlicher denn je.
Neben dem mehr als enttäuschenden Abschneiden in der Liga läuft es auch ansonsten nicht wirklich rund für United. In der Europa League tut man sich in der vermeintlich leichten Gruppe L schwer, im League Cup setzte man sich gegen Drittligisten Rochdale erst im Elfmeterschießen durch. Vom einstigen Verein, der Europa zu dominieren schien, ist kaum noch etwas übrig. Der einstige Retter Solskjaer, der das Traineramt von Legende Jose Mourinho übernahm, schaffte langfristig gesehen keinen wirklichen Umbruch.
Die englischen Kollegen von 90min setzten sich aus diesem Grund zusammen, um die Liste möglicher Nachfolger einmal durchzugehen und zu beurteilen. Raus kamen sechs Trainer, die als Trainer von Manchester möglich wären. Ein Name überrascht dabei besonders.
Mauricio Pochettino
Kann man sich Tottenham überhaupt noch ohne Pochettino vorstellen? Aktuell ist dieser Gedankengang akuter denn je, denn wie United straucheln auch die Spurs in eine Krise. Nur elf Punkte in der Liga, dazu das Aus im League Cup gegen Colchester United und die derbe 2:7-Klatsche gegen die Bayern in der Champions League - nach einer fantastischen vergangenen Saison, in der Tottenham das Finale der Champions League erreichte, musste Pochettino schon einige Federn lassen.
Sein Trainerstuhl in London wackelt, weshalb schon jetzt über ein möglichen neuen Arbeitsplatz des Argentiniers diskutiert wird. In Manchester schätzt man die Erfahrung von Pochettino, der schon in Tottenham einen Strukturwandel erfolgreich durchgeführt hatte. Doch ob der Argentinier überhaupt Lust auf United hat und viel lieber einen Verein übernehmen würde, der nicht im Trümmern steht, ist eine andere Frage.
Massimiliano Allegri
Es gibt erfolglosere Trainer als Massimilano Allegri. Mit Inter Mailand und Juventus Turin wurde der Italiener mehrmals Meister und Pokalsieger. Nach dieser Saison war allerdings Schluss in Turin für Allegri - der Trainer ist also zurzeit vereinslos.
Für Manchester United hat Allegri allein aufgrund seiner Erfahrung und seinem geübten Umgang mit Weltstars sehr gute Argumente, warum diese Konstellation passen würde. Allerdings hat Allegri keinerlei Erfahrung mit einem Aufbau eines Klubs. Ob er also der richtige Trainer für einen Umbruch ist, ist unklar.
Brendan Rodgers
Ein Typ Trainer wie Brendan Rodgers fehlt United. Der Ex-Trainer vom FC Liverpool und aktuelle Coach von Leicester City überzeugt durch einen markanten Charakter und ehrlichen Fußball. Eigenschaften, die den Red Devils verloren gegangen sind.
Bei Leicester leistet der 46-Jährige hervorragende Arbeit. Mit den Foxes steht der Nordire momentan auf einem Champions-League-Rang und lässt Leicester träumen. Der attraktive und effektive Fußball, den Rodgers spielen lässt, ist United inzwischen verloren gegangen. Eine Verpflichtung des Trainers ist allerdings unwahrscheinlich. Zum einen, weil Rodgers mit Leicester noch viel vor hat. Zum anderen, weil der Ex-Liverpooler nicht das beste Ansehen in Manchester genießt.
Laurent Blanc
Seit 2016 wartet man auf einen neuen Verein für Laurent Blanc. Der ehemalige Coach von Paris Saint-Germain und der franzöischen Nationalmannschaft ist aktuell noch ohne Verein. Bei Manchester United wäre er ebenso wie Solskjaer ein Trainer mit Red-Devils-Geschichte. Zwischen 2001 und 2003 schnürrte der Franzose für die Engländer die Schuhe. Die Motivation bei Blanc könnte hoch sein, bei einem Ex-Klub seiner Trainerkarriere wieder Schub zu geben.
Julian Nagelsmann
Eine wahre Investition in die Zukunft wäre Julian Nagelsmann. Der aktuelle Coach von RB Leipzig ist eines der heißesten Trainer-Eisen im Feuer und wird wohl auf kurz oder lang bei einem großen europäischen Verein landen.
In Hoffenheim sorgte der 32-Jährige nicht nur aufgrund seines niedrigen Alters für Aufsehen. Durch taktische Raffinesse und neue Trainingsmethoden verhalf er der TSG zu neuem Schwung und bildete aus dem fast-Absteiger einen Champions-League-Aspiranten.
Allerdings wechselte Nagelsmann erst diesen Sommer nach Leipzig und hat dort mit dem Team noch viel vor. Zudem ist fraglich, ob der immer noch sehr junge Trainer jetzt schon mit einem Schwergewicht wie United umgehen könnte.
Erik ten Hag
Für attraktiven Fußball und Effizienz steht Erik ten Hag. Der Trainer von Ajax Amsterdam schaffte vergangene Saison beinahe eine Sensation und erreichte mit seinem Team fast das Finale der Champions League. Der ehemalige Coach der zweiten Mannschaft des FC Bayern München arbeitete dort eng mit Pep Guardiola zusammen. Die Prägung des spanischen Trainers wird bei Ajax extrem deutlich.
ten Hag könnte Manchester United neues Leben einhauchen, wieder offensiven und attraktiven Fußball spielen lassen und die nötige Umbauarbeit leisten. Allerdings ist ten Hag trotz aller Erfolge mit Ajax immer noch recht unerfahren.