Bei Bayern-Abgang: Welche Klubs kommen für Müller überhaupt in Frage?

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Thomas Müller ist mit seiner derzeitigen Situation beim  unzufrieden. Einem Bericht der Sport BILD ist das Unbehagen des ehemaligen Nationalspielers sogar so stark ausgeprägt, dass ein baldiger Abgang  ist. Bei einem Blick auf den Transfermarkt wird aber schnell klar, dass die Suche nach einem für alle Seiten akzeptablen Abnehmer nicht einfach sein dürfte.

90min blickt daher in die Topligen Europas und fahndet nach möglichen Anlaufstellen für das bayrische Urgestein.


Premier League:

Die englische Liga ist derzeit die mit Abstand finanzkräftigste und wohl auch qualitativ stärkste Liga Europas und würde dem ehrgeizigen 30-Jährigen daher mit Sicherheit mit am besten schmecken. Wer das Selbstwertgefühl des Angreifers kennt, weiß, dass dabei für ihn nur die prominenten Spitzenklubs in Frage kommen dürften.

Hier ist die Situation aber ziemlich verzwickt. Dabei würde ein mögliches Engagement zwar nicht an den hohen Gehaltsvorstellungen des Raumschleichers scheitern, vielmehr aber wohl an den bereit gut bestückten Kadern der Spitzenklubs. So könnte er beim Manchester City zwar erneut mit Pep Guardiola zusammenarbeiten, im Starensemble der Citizens ist aber für Müller kein Platz. 

Auch eine Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp beim ​FC Liverpool wäre mit Sicherheit sehr reizvoll, im Vergleich zu dem Großteil der Offensivkräfte bei den Reds ist Müller aber kein ausgewiesener Sprinter und würde daher wohl nicht über ein Reservistendasein hinauskommen. Einen Bankplatz in München gegen einen Posten als Edeljoker einzutauschen, dürfte daher nicht wirklich verlockend sein.

Auch beim FC Arsenal und dem FC Chelsea sprechen sowohl die Kaderbreite, als auch das Spielsystem gegen eine Verpflichtung von Müller. Sinnvoller erscheint zumindest aus Vereinssicht da schon ein Wechsel zu ​Manchester United. Die Red Devils stecken aber derzeit in einer echten Krise und ob Müller sich auf einen Wechsel zu einem Klub einlassen würde, der im kommenden Jahr womöglich nicht international vertreten sein wird, ist fraglich. Zudem ist United bei dem erhofften Umbruch wohl vor allem an deutlich jüngeren Spielern mit mehr Entwicklungsportenzial interessiert.


La Liga

Auch Spanien wäre für den Rechtsfuß mit Sicherheit eine Überlegung wert. Beschränken würde sich sein Interesse dabei aber wohl auf die großen Drei. Real Madrid und der ​FC Barcelona dürften jedoch dankend ablehnen, schließlich haben beide Vereine erst unlängst enorme Summen für neue Spieler investiert und dürften für den zwar sehr flexiblen aber eben nicht ausgewiesenen Spezialisten kaum Verwendung haben.

Bliebe noch Atletico Madrid. Auf dem Papier dürfte Müller zu den Rojiblancos zwar deutlich besser passen als zu den beiden anderen spanischen Schwergewichten, sehnsüchtig in Richtung Müller blickt man aber auch bei diesem iberischen Hauptstadtklub nicht, zumal die Zukunft in der Offensive eindeutig Millionen-Neuzugang Joao Felix gehört.


Serie A​

In Italien wird seit jeher gerne auf erfahrene, taktisch versierte Spieler gesetzt. Thomas Müller wäre daher schon allein aufgrund seiner immensen Erfahrung für zahlreiche Klubs aus Italien interessant. Auf Gegenliebe dürfte ein etwaiges Interesse aber auch hier nur bei der absoluten Creme de la Creme stoßen.

Bei Juventus Turin würde er dabei auf seine alten DFB-Weggefährte​n Emre Can und Sami Khedira treffen und zudem Seite an Seite mit Cristiano Ronaldo auf Torejagd gehen. Wirklich realistisch ist auch dieses Szenario aber nicht, zumal die Alte Dame mit ​Paulo Dybala bereits einen Fachmann für die hängende Spitze im Kader hat. Für die Bayern reizbar, wäre womöglich daher ein Tauschgeschäft, Juve wäre dabei aber angesichts der aktuellen Marktwerte der beiden Angreifer der Leidtragende und dürfte daher an diesem Gedankenmodell wenig Interesse haben.

Blieben noch die beiden Mailänder Vereine. Bei Inter dürfte die Tür zu sein. Die Nerazzurri krempelten ihren Kader bereits im Sommer insbesondere in der Offensive kräftig um und befinden sich derzeit ohne Müller auf einem sehr guten Weg. Der AC Mailand wäre daher, Stand jetzt, die deutlich realistischer Alternative, dümpelt derzeit aber im Niemandsland der Tabelle herum und dürfte bei Müller keine Jubelstürme auslösen. Zumal Milan definitiv nicht das Megagehalt von Müller (15 Millionen Euro) stemmen könnte.


Welche Optionen hat Müller?

Bleibt also festzuhalten, dass Müller im Falle eines tatsächlichen Wechselwunsches in eine hausgemachte Zwickmühl​e geraten könnte. So ist der einstige Führungsspieler des Rekordmeisters, vereinfacht gesagt, zu uninteressant für die ganz großen Player des internationalen Fußballs und schätzt sich selbst - nicht unbedingt unberechtigterweise - gleichwohl zu stark ein, um entweder bei einem Spitzenklub nur die zweite Geige zu spielen, oder sich einem kleineren Klub im Ausland anzuschließen.

Ein Wechsel innerhalb der deutschen Landesgrenzen käme ohnehin wohl für alle Beteiligten nicht in Frage. Paris Saint-Germain dürfte angesichts des Financial Fairplay weder zahlungsbereit noch interessiert sein und ein Wechsel in die MLS, so wie einst von seinem Spezi ​Bastian Schweinsteiger vorgemacht, kommt für Müller (noch) nicht in die Tüte.