DFB-Pokal: Die spannendsten Duelle in der 1. Runde
Von Janne Negelen
Der DFB-Pokal schreibt Jahr für Jahr seine ganz eigenen Geschichten. Egal ob spektakuläre Aufholjagden oder spannende Duelle, der Pokal ist für jeden etwas besonderes. Bereits in der ersten Runde liefern sich die Teams dabei immer wieder einen intensiven Fight, obwohl die Rollen klar verteilt scheinen. Doch viele Underdogs machen den großen Teams das Leben schwer und auch die Derbys versprechen extrem viel Spannung. Erst am Samstag wurden die Paarungen für die 76. Auflage des DFB-Pokals gezogen. Wir zeigen euch, welche Duelle in der ersten Runde des Wettbewerbs am interessantesten sind.
KFC Uerdingen 05 - Borussia Dortmund
Natürlich ist die Geschichte von der Partie des KFC Uerdingen gegen Borussia Dortmund auch die von Kevin Großkreutz. Der langjährige BVB-Akteur fand über Umwege den Weg zum Drittligisten und gehört dort seither zum Stammpersonal, mit der Mannschaft qualifizierte er sich zum ersten Mal seit 18 Jahren für den Wettbewerb. Dafür hätte sich der 30-Jährige natürlich keinen besseren Gegner wünschen können.
Doch auch so verspricht das Duell viel Spannung, denn Uerdingen wird sich nicht kampflos geschlagen geben. In dieser Saison deutete man bereits an, dass man immer wieder großartige Leistungen zeigen kann. Die Borussia ist dagegen zum Siegen verdammt, will man nicht schon früh in der Saison einen Rückschlag erleben. Doch der KFC will mehr als nur die erste Runde und den Favoriten dabei so richtig ärgern.
Atlas Delmenhorst - SV Werder Bremen
Der SV Atlast Delmenhorst wird erst zum zweiten Mal im DFB-Pokal antreten, nach 1980/81 qualifizierte man sich nämlich erstmals für den großen Wettbewerb. In der ersten Runde müssen sich die Akteure und Fans dabei allerdings nicht auf eine große Anreise des Gegners vorbereiten, dieser kommt nämlich aus der Metropolregion Bremen die nur wenige Kilometer entfernt liegt. Es kommt also zum echten Derby, was interessanter kaum sein könnte.
Zum einen kann man Delmenhorst als Oberligisten natürlich nur allzu leicht unterschätzen, auch taten sich die Bremer in den letzten Jahren gegen die großen Außenseiter immer sehr schwer. Zudem könnte Delmenhorst auch der ganz große Auftritt blühen, denn eine Verlegung der Partie in das Weserstadion wird momentan verhandelt. David trifft also auf Goliath und genau deshalb könnte die Entscheidung deutlich knapper ausfallen, als man vielleicht annehmen würde.
Energie Cottbus - FC Bayern München
Auf den großen Favoriten in diesem Wettbewerb wartet ebenfalls eine vermeintlich einfache Aufgabe. Im Duell gegen den Drittliga-Absteiger Energie Cottbus gehen die Münchner natürlich vom Einzug in die zweite Runde aus, doch Cottbus ist bekanntlich nicht immer ein leichtes Pflaster für die Bundesligisten. So konnten die Cottbuser zum Beispiel in den letzten fünf Jahren ganze vier Teams an den Rand einer Niederlage bringen.
Dabei setzte sich der Favorit immer erst in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen durch. Ähnliches könnte den Bayern natürlich ebenfalls widerfahren, denn bereits in der letzten Saison tat man sich in den ersten Runde gegen die krassen Underdogs schwer. Zudem kann Energie im Stadion der Freundschaft immer auf großen Rückhalt setzen und wird auch in dieser Kampagne alles daran setzen, einen interessanten Kampf zu bieten.
Wehen Wiesbaden - 1. FC Köln
Die nächste Paarung ist vor allem wegen des gar nicht so hohen Leistungsdefizits sehr spannend. Denn Wehen Wiesbaden glückte in diesem Jahr in der Relegation der Aufstieg, in der nächsten Saison wird man also in der Zweiten Bundesliga antreten. In der ersten Runde zu Gast sein wird der 1. FC Köln, der gerade erst wieder ins Oberhaus aufstieg. Es liegt also nur eine Liga zwischen den beiden Vereinen.
Zudem traf man in der gesamten Vereinsgeschichte erst zwei Mal in Pflichtspielen gegeneinander an. Den neutralen Zuschauer wird die vielleicht ausgeglichenste Partie der ersten Runde erwarten, am Ende wird sich auch die Mannschaft durchsetzen, die sich im Sommer besser verstärken konnte und gleich eine überzeugende Mannschaft auf den Platz stellt. Wehens Vorteil: Wenn die Partie angepfiffen ist, ist die Zweite Liga schon im vollen Gange, während die Bundesliga erst in der Woche darauf startet.
Würzburger Kickers - TSG Hoffenheim
Auf einen unangenehmen Gegner muss sich die TSG Hoffenheim einstellen. Die Würzburger Kickers sind nämlich schon seit längerer Zeit ein kleiner Pokalschreck, auch wenn man sich nicht immer gegen den Favoriten durchsetzen konnte. Doch immer beschäftigte man seinen Gegner extrem, gegen die Würzburger zu gewinnen ist daher gar nicht so einfach. Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf musste in den letzten Jahren gegen die Kickers bereits ihre Pokalträume beenden.
Zudem muss sich Hoffenheim nach dem Wechsel auf der Trainerbank erst einmal neu beweisen. Für Erik ten Hag wird es mit der TSG in der neuen Saison nämlich eine erste wirkliche Härteprobe. Da der Pokal sein ganz eigenen Gesetze schreibt, darf man sich hier also auch auf eine spannende Partie freuen.
Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt
Ein absolutes Highlight der ersten Runde wartet auch auf die Fans von Mannheim und Frankfurt. Obwohl der Aufsteiger in die Dritte Liga auf dem Papier nur wenig Chancen gegen den Favoriten aus Frankfurt hat, ist für Waldhof Mannheim trotzdem alles möglich. Nicht nur weil die Eintracht im letzten Jahr gegen Regionalligist SSV Ulm die Segel streichen musste - den SV Waldhof und die SGE verbindet seit Jahren eine enge Fanfreundschaft.
Bisher traten Mannheim und Frankfurt im DFB-Pokal seit 1980 drei Mal gegeneinander an, eine Partie konnte Mannheim dabei für sich entscheiden, ein anderes Spiel gewann die Eintracht erst in der Verlängerung. Doch diese Duelle liegen schon lange zurück, beide Teams wollen nun aber eine neue Geschichte schreiben und freuen sich dabei auf einen echten Fight, der am Ende aber nur einen Sieger sehen wird.
1. FC Kaiserslautern - 1. FSV Mainz 05
Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem FSV Mainz und dem 1. FC Kaiserslautern liegt nun schon etwas länger zurück. Vor sieben Jahren begegnete man sich dabei in der Liga, doch auch im Pokal gab es schon drei direkte Begegnungen. Dabei konnten die Roten Teufel zwei Partien für sich entscheiden, doch auch hier liegt die eigentliche Brisanz in der Nähe der beiden Vereine und Städte.
Denn Mainz benötigt nur etwas weniger als eine Stunde, um zum Stadion des Drittligisten zu gelangen. Auf dem Betzenberg wird Anfang August dann aber auch auf jeden Fall die Hütte brennen, immerhin möchte der FCK in der Zukunft wieder zu alter Stärke zurückfinden, eine zweite Runde im DFB-Pokal würde dabei schon enorm helfen. Doch um die Mainzer zu besiegen braucht es mehr als nur einen guten Matchplan.