BVB: Die verrückte Geschichte des Yarmolenko-Verkaufs
Borussia Dortmund bewies in letzter Zeit in Sachen Neuverpflichtungen zumeist ein gutes Händchen. Doch auch beim erfahrenen Kaderplaner Michael Zorc ist nicht jeder Schuss ein Treffer. Einer, der sich bei der Borussia nie wirklich durchsetzten konnte, war Andriy Yarmolenko. Zum Glück für die Dortmunder fand sich mit West Ham United aber ein Abnehmer. Die Umstände des Transfers waren dabei jedoch recht kurios.
Der heute 29-jährige Rechtsaußen war im Sommer 2017 vom ukrainischen Spitzenklub Dynamo Kiew in den Ruhrpott gewechselt und sollte dem Flügelspiel der Schwarz-Gelben mehr Durchschlagskraft verleihen. Die Investition von immerhin 25 Millionen Euro zahlte sich jedoch nicht aus. Zwar kam der Flügelspezialist in seiner Debütsaison auf 26 Pflichtspieleinsätze, lediglich acht Torbeteiligungen in der Bundesliga waren den Verantwortlichen des BVB aber deutlich zu wenig.
Beim BVB wirkte Yarmolenko zuweilen wie ein Fremdkörper
Schnell reifte bei den Entscheidungsträgern des BVB daher der Wunsch, den Spieler bereits im kommenden Sommer wieder abzugeben. Mit West Ham United konnten die Dortmunder dabei auch rasch einen zahlungskräftigen Interessenten ausmachen und transferierten den Ukrainer nach nur einer Saison für rund 20 Millionen Euro auf die Insel. Bislang wurde der Deal dabei als normaler Vorgang abgebucht. In einem YouTube-Interview mit dem ukrainischen Journalisten Roman Bebekh nannte der Ex-Borusse nun jedoch ein paar spannende Details, die den Wechsel in ein neues Licht rücken.
So gab der 80-fache ukrainische Nationalspieler zu Protokoll, dass die beiden Vereine bei seinem Transfer keine Gefangenen machten und die Hammers bereits nach dem ersten Gespräch mit dem BVB einen vom Bundesligisten unterschriebenen Kaufvertrag in der Tasche hatten. Pikantes Detail dabei: Yarmolenko selbst, wusste von dieser Abmachung nichts. Vielmehr hatten die BVB-Bosse keinerlei Vorgespräche mit ihrem Schützling geführt und ihm nicht, wie üblich, zu verstehen gegeben, dass man in Zukunft ohne ihn plant.
Andriy Yarmolenko will es seinen Kritikern beweisen
Dabei spekulierten die Verantwortlichen der Dortmunder allem Anschein nach darauf, dass sich der Stürmer mit den vollendeten Tatsachen arrangiert und einem Wechsel zustimmt. Da dieses Vorgehen alles andere als ein Vertrauensbeweis war, willigte der unerwünschte Spieler tatsächlich in den Deal ein und machte sich auf den Weg nach England. Vom Glück verfolgt war er seitdem aber auch bei seinem neuen Klub nicht. Nachdem er sich rasch einen Stammplatz erarbeitet hatte, fiel er zuletzt aufgrund eines Achillessehenrisses monatelang aus.