Übermotiviert und unklug - Sammer kritisiert Jerome Boateng scharf
Bei der Partie gegen Hertha BSC musste der FC Bayern München am Freitagabend die erste Saisonniederlage hinnehmen. Dabei machte insbesondere Nationalspieler Jerome Boateng bei der 0:2-Schlappe keine gute Figur. Im Anschluss an die Partie musste sich der Innenverteidiger daher vor allem von TV-Experte Matthias Sammer viel Kritik anhören.
Der 30-Jährige war an beiden Gegentoren maßgeblich beteiligt. So verschuldete der Weltmeister von 2014 in der 23. Spielminute einen unnötigen Elfmeter für die Herthaner, den Vedad Ibisevic zum Führungstreffer nutzen konnte. Auch in der Folge leistete sich der Abwehrspieler einige Unkonzentriertheiten und störte bei der Entstehung des 2:0 der Berliner den Vorlagengeber Valentino Lazaro nicht ausreichend. Dass der Profi einen gebrauchten Tag erwischt hatte, erkannte er selbst auch und so entschuldigte er sich noch am Abend via Twitter für seine Patzer.
Nach der Partie wollte Trainer Niko Kovac zwar seinen Spieler nicht direkt öffentlich kritisieren, als er die Fehler vor den Gegentreffern analysierte, wusste aber jeder wer gemeint war. "Wir haben zwei Tore zugelassen, die eigentlich nicht passieren dürfen. Das erste per Elfmeter, eigentlich geht das nicht. Bei der zweiten Aktion machen wir auch einen taktischen Fehler - das wird bestraft", so der 46-Jährige nach seiner ersten Niederlage mit den Bayern gegenüber Eurosport.
Auch TV-Experte Matthias Sammer hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. So monierte der ehemalige Weltklasseverteidiger die mangelnde Cleverness des Bayern-Spielers vor dem Elfmeter. "Boateng darf so nicht hingehen. Es ist auch unnötig, was soll auch passieren. Jerome mit Einsatz, aber in dem Moment übermotiviert und unklug", so der 51-Jährige.
Dabei betonte der gebürtige Dresdner, dass es sich bei dem 75-fachen Nationalspieler um einen Spieler handele, der sich an gewissen Maßstäben messen lassen muss. "Manchmal fehlt ein Bruchteil von Reaktionsgeschwindigkeit und auch Wahrnehmung. Vom Timing und Tempo her ist nicht alles optimal, nur reden wir von Weltklasse und er muss das annehmen", so der kritische Fußballfachmann.