Bei Borussia Dortmund kann der Fan in Anbetracht der vielen Nebengeräusche der bisherigen turbulenten Saison leicht vergessen, dass einige vielversprechende Talente derzeit bei anderen Klubs verweilen. Vor allem sollte man die Aktie von Felix Passlack genau beobachten.
Sobald der Name des 19-Jährigen in den Medien fällt, wird im Zusammenhang mit dem Transfer von Jeremy Toljan von einem Flop-Tauschgeschäft gesprochen, bei dem es nur Verlierer gibt. Während der BVB-Neuzugang in Dortmund vor allem durch seine defensiven Schwächen auffällt, vermisst Passlack die nötige Spielpraxis bei den TSG-Profis.

Felix Passlack (r.) kam für die TSG Hoffenheim in dieser Saison bislang dreimal in der Bundesliga und elfmal in der Regionalliga zum Einsatz

Die Umstände sehen düster aus, aber in der Realität macht sich Passlack keinen Druck: "Die Eingewöhnungszeit muss man sich gerade als junger Spieler geben, wobei ich mir natürlich schon langsam einen festen Kaderplatz erkämpfen möchte. Das geht vor allem über konstant gute Trainingsleistungen und Spielpraxis bei der U23."
Mithilfe des Trainers und Konkurrenten wie Pavel Kaderabek, von dem Passlack "sehr viel mitnimmt", soll also in der nächsten Saison alles besser werden. Der ursprüngliche Leih-Plan wird weiterhin verfolgt: "
Vieles spricht für eine Verbesserung der Lage
An Kaderabek gibt es derzeit kein Vorbeikommen, in der nächsten Spielzeit spricht jedoch einiges für eine veränderte Lage im Falle Passlack. Der tschechische Nationalspieler könnte den Verein schon im kommenden Sommer für festgeschriebene 20 Millionen Euro verlassen, zudem winkt der TSG eine erneute Qualifikation fürs europäische Geschäft.
Passlack hat ein neues System verinnerlicht, sich fußballerisch und taktisch verbessert und gezeigt, dass er auch mit schwierigen, sportlichen Situationen umgehen kann. Das bei seiner letzten BVB-Saison verursachte Spielpraxis-Problem sollte spätestens bei der kommenden Sommer-Vorbereitung keine Ausrede für Nagelsmann sein, um Passlack nicht mehr zu berücksichtigen.

Der Vertrag von Felix Passlack läuft beim BVB bis 2021
Und dies sollte vor allem Fans der Dortmunder Borussia positiv stimmen. Es ist nicht lange her, dass Passlack als 17-Jähriger in der Champions League auftrumpfte und sich als qualitative Kader-Option erwies. Das Talent, das zum Gewinn der Fritz-Walter-Medaille in Gold für U17-Spieler geführt hat, ist weiterhin da. Und auch die Leader-Qualitäten des deutschen U20-Nationalspielers werden unterschätzt. Nun folgt die restliche Mixtur für eine erfolgreiche sportliche Zukunft.
Passlack hat einen guten Grund, um sich in Hoffenheim ins Zeug zu legen. Die Außenverteidiger-Position sucht in Dortmund nach nachhaltigen Lösungen, da Lukasz Piszczeks Karriere dem Spätherbst entgegen geht und Marcel Schmelzer auf der linken Seite nicht immer sicher aussieht. Es wird also nicht lange dauern, bis die Dortmunder Verantwortlichen den 1,70 Meter großen Trumpf für dieses Problem spielen.