6 vergessene Werder-Spieler, die noch immer kicken
Von Marc Knieper

Die folgenden sechs ehemaligen Kicker des SV Werder Bremen wurden in ihrer Laufbahn selbstverständlich auf verschiedenste Weise geprägt: der eine war von Verletzungen geplagt, der andere wurde durch fehlende Disziplin gestoppt, der nächste wiederum ist der Pizarro Südkoreas. Eins haben aber alle gemeinsam: Bock zu kicken - und das trotz ihres hohen Alters.
1. Razundara Tjikuzu - SK Windhoek
Gerade einmal 15 Jahre alt war Tjikuzu, als er aus Namibia nach Bremen in das Internat des SV Werder zog. Man hatte den defensiven Mittelfeldspieler auf einer Scouting-Tour durch Afrika entdeckt.
Ebenso schnell wie sein Aufstieg zu den Profis, war auch Tjikuzus Abstieg. Nach acht Jahren an der Weser und 81 Spielen für die Profis war für ihn trotz gutem Verhältnis zu Thomas Schaaf Schluss. Der Namibier hatte Probleme, ein fußballgerechtes Leben zu führen. Er soll Trainingseinheiten verpasst haben oder alkoholisiert zu solchen erschienen sein.
Weitere Stationen in Rostock, Duisburg und der Türkei beförderten den ehemaligen Nationalspieler nicht wieder auf sein altes Niveau. Dennoch klebt dem 140-fachen Bundesliga-Kicker noch immer der Ball am Fuß.
Tjikuzu ist mittlerweile 40 Jahre alt und spielt für den namibischen Hauptstadtklub SK Windhoek in der dritthöchsten Spielklasse seiner Heimat.
2. Ivica Banovic - Romonta Amsdorf
Auch Tjikuzus damaliger Mittelfeld-Kollege Ivica Banovic hat seine Fußballschuhe noch nicht an den Nagel gehängt. Zur Jahrtausendwende fand der Kroate seinen Weg nach Deutschland. Hier nahmen die Bremer den damals 19-Jährigen zuerst unter Vertrag.
Banovic absolvierte 64 Spiele im Werder-Dress, ehe es ihn 2004 zum FC Nürnberg zog. In der Bremer Double-Saison kam er auf magere 39 Minuten Einsatzzeit.
Vor einem Jahr verabschiedete sich der mittlerweile 39-Jährige von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg und wechselte in die sechste Liga zum 1. FC Romonta Amsdorf in Sachsen-Anhalt.
3. Dong-gook Lee - Jeonbuk Motors
Achtung, hier kommt der Claudio Pizarro der südkoreanischen K League. Der damals 21-jährige Mittelstürmer Lee war zwar nur ein halbes Jahr von den Pohang Steelers ausgeliehen, stürmte allerdings sieben Mal für die Grün-Weißen und war sogar Pizarros Teamkollege.
Der vierfache Spieler des Jahres der K League ist bei den Jeonbuk Motors eine Legende. Hier spielt der 41-Jährige seit 2009 und zählt unglaubliche 202 Tore in 432 Spielen. Der Vertrag des südkoreanischen Nationalspielers läuft Ende dieses Jahres aus.
4. Alexander Walke - RB Salzburg
Der 36-Jährige war bereits Teil der 8 vergessenen Werder-Ersatzkeeper - und was sie heute machen. Tatsächlich hat man den Schlussmann in Bremen überhaupt nicht auf dem Schirm. Kein Wunder, denn der damals 18-jährige Youngster konnte sich gegen Frank Rost, Andreas Reinke und Co. einfach noch nicht durchsetzen.
Bis vor kurzem war Walke allerdings die absolute Nummer Eins bei RB Salzburg. Viele Jahre spielte er mit den Österreichern Europa League. Seit der Saison 2018/19 muss er sich dem aktuellen Stammkeeper Cican Stankovic geschlagen geben.
5. Marco Reich - SG Schmittweiler
Reich erhielt gerade einmal 14 Minuten Einsatzzeit während der Bremer Double-Saison. Im Januar 2004 wechselte der einmalige Nationalspieler zu Derby County nach England und verpasste somit die Double-Feier mit seinen einstigen Teamkollegen.
Von seiner reiselustigen Karriere erzählt der mittlerweile 42-Jährige seit 2013 beim deutschen Bezirksligisten SG Schmittweiler/Callbach/Reiffelbach/Roth. Hier endet die Karriere des aktuellen Spielertrainers nach dieser Saison endgültig.
6. Francis Banecki - SV RW Gülitz
Zweiter Teil unserer Serie #WechVomDeich: Francis #Banecki debütierte für #Werder in der Champions League, aber mit 26 Jahren war die Karriere schon vorbei. Wir haben mit Banecki darüber gesprochen: https://t.co/djBzgQWpds pic.twitter.com/TmFofot7zi
— DeichStube (@DeichStube) June 22, 2018
Im Oktober 2004 debütierte der erst 19 Jahre junge und völlig unbekannte Francis Banecki für die Bremer in der Champions League. Ärgerliche Verletzungen zogen den Deutsch-Kameruner immer wieder zurück und ließen eine Riesen-Karriere einfach nicht zu.
Banecki ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell im Fußball alles vorbei sein kann. Den Spaß am Spielen hat der 34-Jährige aber auch heute nicht verloren. Seit zweieinhalb Jahren spielt er in der Kreisliga.