Der Profifußball ist ein riesiges Geschäft. Daher haben die Topklubs mittlerweile ein weltweit vernetztes Scoutingsystem und verpflichten schon Spieler im Kindesalter. Schalke-Jugendtrainer Norbert Elgert sieht diese Entwicklung kritisch.
Real Madrid sorgte 2011 für Schlagzeilen, als sie den damals 7-jährigen
Wie jung dürfen Talente bei Transfers sein? "Die Grenze ist längst überschritten", sagt @s04-Jugendtrainer Norbert Elgert. Mehr dazu am Sonntag in der SPORTreportage. #fußballtalente pic.twitter.com/kTzi4c4yLK
— ZDF Sport (@ZDFsport) 12. Januar 2018
Diese Transfers sind aber dennoch gängige Praxis. "Ich kann die Vereine dann auch verstehen.
Machen wir es nicht, machen's andere", erklärte der Jugendtrainer die Situation auf dem Transfermarkt.
"Ich bin generell gegen Ablösesummen im Jugendbereich, aber das werden wir nicht mehr umdrehen können." Als Grund für diese Entwicklung sieht er die Globalisierung und dass viele Vereine wie Hoffenheim, Wolfsburg und Leipzig verstärkt auf eine gute Jugendarbeit setzen.

Kamen aus
Er sei zwar für ein Ausbildungsgehalt, auch im Jugendbereich, allerdings sei das zur Zeit von Manuel Neuer bei Schalke in Höhe eines Taschengeldes gewesen. Inzwischen gebe es in England Gehälter für Nachwuchsspieler, die unfassbar hoch seien. "Wenn England mitmischt zum Beispiel und es geht dem Spieler ausschließlich um Finanzen und nicht um seine Perspektive, haben wir null Chancen." Dafür hätte Schalke und andere Bundesligavereine andere Vorteile, die sie jungen Spielern bieten könnten.
Elgert ist der Meinung, dass ein hohes Gehalt einem jungen Spieler schaden kann: "Ich bin aber auch der festen Überzeugung, dass zu viel Geld zu früh den Charakter verderben kann, dem Spieler den Hunger nehmen kann." Ohne diesen Hunger "hast du gar keine Chancen ein richtig guter Profi zu werden." Außerdem sieht der Experte die wichtigen Schritte einer Fußballkarriere erst zu einem späteren Zeitpunkt und selbst in der U19 könne man nicht sicher gehen, dass die Spieler auch tatsächlich Profis werden.