205 Bundesliga-Spieler schneller als Mané: Entwickelt sich der Transfer-Kracher zum Schuss in den Ofen?


Die Euphorie war gewaltig, als der Transfer von Sadio Mané im Sommer 2022 über die Bühne ging. Der Senegalese, der bei der Ballon-d‘Or-Wahl Rang zwei belegt hat, sollte der neue Star im Team werden und die Lücke nach dem Lewandowski-Abgang schließen. Inzwischen muss man sich aber die Frage stellen, ob der Transfer nicht ein Schuss in den Ofen war.
Sadio Mané ist beim FC Bayern noch nicht so richtig angekommen. Der Offensivspieler begann im Mittelsturm, jedoch scheiterte das Experiment mit Mané als “Falsche Neun“, weshalb Choupo-Moting den Posten übernahm. Auf dem offensiven Flügel gab es von Mané Licht und Schatten zu sehen, was jedoch in Summe nie wirklich überzeugend war.
Zuletzt wurde er durch eine mehrmonatige Verletzungspause heimgesucht, weshalb man bei der Beurteilung vorsichtig sein muss. Seit seinem Comeback wurde der Offensivspieler aber von Spiel zu Spiel schwächer. Der maue Auftritt gegen Leverkusen war der Gipfel davon und ist sicher nicht nur auf die Verletzung zurückzuführen.
Mane passt mit seinem Profil leider überhaupt nicht zu Bayern. Auch vor der Verletzung schon nicht. Seine technisch/taktischen Mängel fallen in diesem System extrem auf. Hat er keinen tiefen Raum den er belaufen kann, ist er unsichtbar. Verschenkte Millionen. #B04FCB
— bennygrund (@bennygrund) March 19, 2023
Inzwischen kommt man nicht umhin, sich zumindest die Frage zu stellen, ob Mané beim FC Bayern durchstarten kann. Dem Senegalesen kam stets das Power-Fußball-Spiel von Liverpool entgegen, bei dem er häufig in die Tiefe gehen konnte und bei Kontern glänzte. Beim FC Bayern fiel schon früh auf, dass er sich auf engem Raum nicht so gut durchsetzen konnte und es immer wieder zu Misskommunikation mit den Kollegen kam. Zudem hat die Bundesliga bis zur Mané-Verpflichtung noch keinen Stürmer gesehen, der häufiger im Abseits steht als Timo Werner. Apropos Werner: Auch in Sachen Chancenverwertung befindet sich Mané auf den Spuren des Leipzigers.
Es ist aber natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass der Sommer-Neuzugang spielerisch mehr drauf hat, als er bisher zeigen konnte, ein gewiss nicht unintelligenter Spieler ist und auch in Sachen Chancenverwertung normalerweise Qualitäten hat. Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich Mane diesbezüglich steigert.
Tempo-Defizit hindert Mané an Top-Leistungen
Klar ist allerdings auch, dass das Tempo immer die größte Stärke des Senegalesen war. Mané ist aber auch schon 30 Jahre alt und schon zu Zeiten seiner Verpflichtung war klar, dass er mit der Zeit an Speed verlieren will.
Dass Mané die Karte Tempo aber überhaupt nicht ausspielen kann, kommt dann schon überraschend. Mit einem Top-Speed von 32,96 km/h gehört er laut bundesliga.de zu den langsamsten Bayern-Spielern und liegt im Bundesliga-Ranking auf einem völlig inakzeptablen 206. Rang! Wenn ein Spieler seine stärkste Waffe derart verliert, wird es natürlich schwer, Weltklasse-Performances zu zeigen.
Demnach bleibt festzuhalten, dass der aktuelle Mané beim FC Liverpool wohl genauso wenig glänzen könnte wie es bei Bayern der Fall ist. Man muss sich keine großen Sorgen darüber machen, dass Mané in der Chancenverwertung struggelt oder es zu Missverständnissen und falschen Laufwegen kommt. Dies sind Dinge, die sich allesamt beheben lassen.
Die ganz große Frage ist, ob Mané in Sachen Speed wieder auf Vordermann kommt. Diesen braucht er für sein Spiel schlichtweg. Aufgrund seines Alters muss man allerdings skeptisch bleiben. Es ist durchaus möglich, dass die Bayern im Sommer einen weitaus schlechteren Deal gemacht haben, als es ursprünglich zu erwarten war.