Die 10 Rekord-Verkäufe des HSV - Nächste Bonus-Zahlung für Douglas Santos

Steht jetzt bei 13 Millionen Euro Ablösesumme für den HSV: Douglas Santos von Zenit St. Petersburg
Steht jetzt bei 13 Millionen Euro Ablösesumme für den HSV: Douglas Santos von Zenit St. Petersburg / Boris Streubel/Getty Images
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Durch erneute Boni-Zahlungen, die nach dem jüngst errungenen Meistertitel für Zenit St. Petersburg in Richtung Hamburg fällig werden, hat sich die Ablösesumme des im Sommer 2019 transferierten Linksverteidigers Douglas Santos auf nunmehr 13 Millionen Euro erhöht. Damit schiebt sich der Brasilianer in der historischen Liste der teuersten Verkäufe wieder ein Stückchen nach vorn. Das sind die Top-10-Transfers des Hamburger SV (in aufsteigender Tendenz).


10. Daniel van Buyten (Bayern München, 8 Millionen Euro)

Daniel van Buyten
China Photos/Getty Images

Der Belgier kam im Sommer 2004 für 3,8 Millionen von Olympique Marseille zum HSV. Übrigens wurde im selben Sommer auch Khalid Boularouz vom holländischen Erstligisten RKC Waalwijk verpflichtet. Man muss beide Namen in einem Atemzug nennen, denn das Duo machte aus dem HSV binnen kürzester Zeit eines der defensiv stabilsten Teams der Bundesliga. Im zweiten Jahr mit dem belgisch-holländischen Abwehrbollwerk landete der HSV auf dem dritten Platz - und stellte mit nur 30 Gegentoren die stärkste Abwehr der Liga. Das war natürlich auch den Bayern nicht entgangen - die van Buyten im Sommer 2006 für acht Millionen Euro verpflichteten.

9. Vincent Kompany (Manchester City, 8,5 Millionen Euro)

Miguel Torres, Vincent Kompany
Jamie McDonald/Getty Images

Nach den guten Erfahrungen mit Daniel van Buyten "wilderte" der HSV bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den nach München abgewanderten Belgier erneut beim RSC Anderlecht. Der damals gerade 20-jährige Vincent Kompany galt europaweit als eines der vielversprechendsten Abwehrtalente.

Mit den van Buyten- und Boularouz-Millionen konnte man hier auch mal ein bisschen ins Risiko gehen. Am Ende überwiesen die Hanseaten etwa 8 Millionen nach Brüssel. Mehr hatte der HSV bis dato nie in einen Spieler investiert. In der Folge überschatteten jedoch zahlreiche Verletzungen die Entwicklung Kompanys beim HSV, so dass die Norddeutschen im Sommer 2008 das Angebot des aufstrebenden Premier-League-Klubs Manchester City annahmen und Kompany für 8,5 Millionen Euro ziehen ließen. Dort über weite Strecken verletzungsfrei wurde Kompany zu einem der besten Innenverteidiger Europas.

8. Eljero Elia (Juventus Turin, 9 Millionen Euro)

Eljero Elia
Boris Streubel/Getty Images

Der Niederländer, für neun Millionen Euro von Twente Enschede verpflichtet, begann beim HSV, als wollte er die Welt im Sturm erobern. Bis zur Ende der Hinrunde der Saison 2009/10 lag der pfeilschnelle Außenstürmer bei 5 Treffern und 7 Assists. Selbst Real Madrid horchte zwischendurch mal auf und fragte nach diesem Holländer, der in Hamburg alles in Grund und Boden spielte. Doch dann kam, wie bei so vielen Spielern in der Vergangenheit, eine Verletzung dazwischen - und Elia danach beim HSV irgendwie nicht mehr auf die Beine. Nach einer enttäuschenden Spielzeit 2010/11 nahmen die Macher am Volkspark deshalb das Angebot der Alten Dame aus Turin nur all zu gern auf - und verkauften den Niederländer praktisch ohne Gewinn für 9 Millionen Euro.

7. Heung-Min Son (Bayer Leverkusen, 10 Millionen Euro)

Son Heung-Min
Kiyoshi Ota/Getty Images

Der flinke Stürmer kam 2008 im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Hamburger SV und dem südkoreanischen Fußballverband in die Hansestadt. Am 8. Juli 2010, seinem 18. Geburtstag, erhielt Son einen Profivertrag, der angesichts der rasanten Entwicklung des Spielers schon wenige Wochen später (!) um zwei weitere Jahre (nunmehr bis 2014) verlängert wurde. Doch erfüllen sollte er diesen nicht mehr. Der HSV war sportlich und somit auch finanziell in eine Schieflage geraten - und auf Transfererlöse angewiesen. Entsprechend konnte Bayer Leverkusen das Rennen um Son für sich gewinnen. Zehn Millionen Euro flossen vom Rhein an die Elbe.

6. Jerome Boateng (Manchester City, 12,5 Millionen Euro)

Jerome Boateng, Clint Dempsey
Boris Streubel/Getty Images

Bei seinem vorherigen Klub Hertha BSC sah Boateng im Sommer 2007 nicht mehr genügend Perspektiven - und wechselte zum Liga-Rivalen aus Hamburg. Die letzte große Phase des Dino (mit zwei aufeinanderfolgenden Halbfinal-Teilnahmen im UEFA-Cup bzw. Europa League) hatte auch viel mit Boateng zu tun, der sich in Hamburg zum Nationalspieler entwickelte. Nach drei Jahren wurde Boateng auch das Hamburger Umfeld zu "klein", und er erlag den Lockrufen aus der englischen Premier League. Manchester City legte für ihn 12,5 Millionen Euro auf den Tisch.

5. Douglas Santos (Zenit St. Petersburg, 13 Millionen Euro)

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AFP/Getty Images

Aus der aktuellen Liste ist der Brasilianer der einzige, dessen Transfererlöse für den HSV noch steigen können. Im Sommer 2019 vereinbarten die Verantwortlichen beider Klubs eine Sockelablöse von 12 Millionen plus Boni. Diese sind bisher in Höhe von einer Million Euro geflossen, könnten aber noch auf insgesamt drei Millionen Euro ansteigen. Doch auch mit 15 Millionen Euro wäre Douglas Santos nicht der teuerste Verkauf der Vereinsgeschichte.

4. Khalid Boularouz (FC Chelsea, 13,2 Millionen Euro)

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OLAF KRAAK/Getty Images

Wenn ein Abwehrspieler schon nach kurzer Zeit den Spitznamen "Kannibale" verpasst bekommt, lässt das auf gewisse Qualitäten in puncto Aggressivität und Zweikampfführung schließen. Tatsächlich "fraß" der Niederländer, im Verbund mit seinem belgischen Kollegen van Buyten, seine Gegenspieler nahezu auf. In der Saison 2005/06 stellten die Hamburger deshalb nicht ganz zufällig die stärkste Defensive der Bundesliga. Roman Abramovich waren die Dienste des Menschenfressers deshalb auch 13,2 Millionen Euro wert, die er im Sommer 2006 an den HSV überwies.

3. Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen, 14, 5 Millionen Euro)

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CHRISTOF STACHE/Getty Images

Im Sommer 2012 war der HSV mal schneller als die Konkurrenz - und sicherte sich mit Hakan Calhanoglu eines der größten Talente der 3. Liga. Doch zunächst verliehen die Hamburger das Riesen-Talent zurück zum KSC, mit dem Calhanoglu im Sommer 2013 den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machte. Beim in jenen Jahren schon gegen den Abstieg in eben diese 2. Liga kämpfenden HSV war der Deutsch-Türke einer der wenigen Lichtblicke.

Das sah Calhanoglu offenbar ähnlich, denn trotz seines im Februar 2014 vorzeitig verlängerten Vertrags (bis 2018) ließ der Spieler immer häufiger (und deutlicher) verlauten, nicht mehr richtig motiviert zu sein. Höhepunkt dieser Entwicklung war wohl sein im Juni desselben Jahres vorgelegtes ärztliches Attest, demzufolge er psychisch nicht in der Lage gewesen sei, am Training der Hamburger teilzunehmen. Am Ende beendeten 14,5 Millionen Euro, die noch im selben Sommer von Leverkusen nach Hamburg transferiert wurden, dieses Possenspiel.

2. Rafael van der Vaart (Real Madrid, 15 Millionen Euro)

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THOMAS LOHNES/Getty Images

Es war ein echter Coup, als der HSV im Sommer 2005 die Verpflichtung von Rafael van der Vaart von Ajax Amsterdam bekannt gab. Ganz andere Kaliber als die Hamburger waren an dem Ausnahme-Talent dran gewesen. Doch auch aufgrund von Streitigkeiten mit seinem Stammverein entschied sich der "kleine Engel" für das Abenteuer Hamburg. Es sollte für beide Seiten eine win-win-Situation werden.

Der kleine Holländer führte den HSV zurück in Sphären, die man am Volkspark längst vergessen geglaubt hatte. Siege beim FC Bayern (de facto war der HSV der erste Klub, der in Bayerns neuer Spielstätte Allianz Arena gewinnen konnte), regelmäßige Auftritte in Europa - der HSV war wieder wer. Doch irgendwann träumte van der Vaart von mehr, ließ sich im Valencia-Trikot ablichten und von den Verantwortlichen der ché umgarnen, ehe er im Sommer 2008 dem Ruf der Königlichen aus Madrid folgte.

1. Nigel de Jong (Manchester City, 18 Millionen Euro)

Nigel De Jong of Hamburger SV (R) celebr
AFP/Getty Images

Mit weitaus weniger fußballerischem Talent gesegnet als sein Landsmann van der Vaart, dafür aber immer mit letztem Einsatz kämpfend, ist Nigel de Jong bislang der Rekord-Verkauf der Hamburger. Den HSV-Fans bleiben für immer de Jongs Tor im Champions-League-Qualifier gegen Osasuna im August 2006 und natürlich sein Last-Minute-Siegtreffer beim ersten Sieg der Hamburger in der Allianz Arena (dem ersten Sieg in München nach mehr als 24 Jahren!) im März 2006 in Erinnerung. Als Wintertransfer (2006) gekommen, verließ de Jong den HSV ebenfalls im Winter (2009). Erneut war Manchester City das Ziel einer Rothose. Die 18 Millionen Euro Ablöse konnte bis heute kein anderer HSV-Verkauf toppen.