Aufschwung unter Titz: Der HSV zieht an einem Strang und spielt wieder Fußball

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Am Samstagabend gelang dem ​Hamburger SV mit einem 3:2-Sieg über den FC Schalke 04 ein echter Achtungserfolg. Nach der starken Leistung gegen den Tabellenzweiten schöpfen die Hamburger im Abstiegskampf wieder Mut. Besonders erfreulich dabei: Der HSV spielt wieder Fußball und agiert als echte Mannschaft.

In den ersten beiden Partien unter dem neuen ​Trainer Christian Titz konnten die Hanseaten bereits andeuten, dass sie die offensive Spielidee des 47-Jährigen komplett mittragen und sich mit ihm nochmals gegen den fast schon besiegelten Abstieg stemmen wollen. Bei der 1:2-Niederlage gegen die Hertha und bei dem 1:1-Remis in Stuttgart, konnte die Mannschaft jedoch jeweils nur in einer Halbzeit überzeugen. Gegen die Schalker konnte das Team sich endlich für den Einsatz der letzten Wochen belohnen und verdient als Sieger vom Platz hervorgehen.

Dabei trotzte die HSV-Elf allen Widrigkeiten, mit denen sie bei der Partie konfrontiert wurden. Bereits nach neun Minuten lag man nach einem eigentlich irregulären Treffer von Naldo zurück. Ein Handspiel des Abwehrchefs der Schalker wurde von den Unparteiischen dabei übersehen. Doch die Hamburger steckten ihre Köpfe keineswegs in den Sand, sondern kämpften mutig weiter und belohnten sich nur wenig später mit dem Ausgleichstreffer durch Kostic.

Auch in der Folge agierten die Hanseaten sehr dominant und zeigten sich trotz der prekären Tabellensituation sehr spielfreudig. Einer der auffälligsten Spieler war dabei Lewis Holtby. Dem Mittelfeldspieler gelang der zwischenzeitliche 2:1-Führungstreffer. Nach der Partie äußerte er sich gegenüber der ARD stolz über die Leistung seiner Mannschaft: "Die Mannschaft steht im Moment ganz eng zusammen. Das sieht man auf dem Platz und das spürt man. Die Momentaufnahme ist wunderschön." Laut der BILD legte er noch nach: "Wir haben keine Angst vor niemandem. Jeder weiß beim HSV was am Ende möglich ist."

Sein eigener Treffer sei dabei Ausdruck der neunen Herangehensweise unter Trainer Christian Titz. "Wir spielen jetzt Fußball, knallen das Ding nicht mehr einfach nach vorne. Das machen wir seit drei Spieltagen, heute haben wir uns belohnt", so der 27-Jährige laut der Hamburger Morgenpost. Auch Abwehrspieler Rick van Drongelen unterstrich die Bedeutung des Erfolges gegen die 'Königsblauen'. "Wir haben gezeigt, dass der HSV noch lebt. Wir haben über die vollen 90 Minuten richtig Fußball gespielt. Die Fans haben uns dabei extrem gepusht. Es ist schön, dass wir sie mit diesem Sieg endlich wieder belohnen konnten", wird der 19-Jährige von der Vereinsseite der Hanseaten zitiert. 

Matchwinner Aaron Hunt, der den HSV mit seinem Traumtor zum 3:2 endgültig auf die Siegerstraße brachte, zeigte sich nach der Partie zwar ebenfalls überglücklich aber auch demütig. "Ich habe den Ball vor den Fuß bekommen und dann aus guter Position einfach draufgehalten. Da gehört natürlich auch Glück dazu. Wir waren heute die bessere Mannschaft, wir waren einfach dran. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt ist da. Wir glauben dran. Der Dreier zeigt, dass wir noch da sind", so der 31-Jährige gegenüber Sky.

Trainer Christian Titz schließlich sprach nach der Partie von einer "echten Achterbahnfahrt" und lobte die offensive Herangehensweise seiner Mannschaft, die es geschafft habe, "viele Torchancen zu kreieren. An der brenzligen Situation habe sich dennoch nur wenig geändert, dennoch sei das positive Signal wichtig. "Wir haben immer noch den Glauben daran, dass wir zurückkommen können. Wir werden jetzt aber nicht in Euphorie verfallen, weil wir ein Spiel gewonnen haben, sondern weiter arbeiten", so der Fußballlehrer gegenüber der Vereinsseite.